Tipps zur Analyse eines branchenspezifisches Backlink Profiles
Betrachtet man die Backlink Profile der Top 10 Wettbewerber in bestimmten Nischen oder zu spezifischen Keywords, so fällt auf, dass diese häufig über ähnliche Backlink Profile verfügen. Sie haben beispielsweise ein ähnliches Verhältnis von Follow Links zu Nofollow Links, von Startseiten Links zu Deeplinks oder auch einen ähnlichen hohen Anteil an Money Keyword Verlinkungen. Vergleicht man hingegen unterschiedliche Branchen miteinander, so sind in vielen Punkten beträchtliche Unterschiede festzustellen. Die Top 10 zum gleichen Keyword zeichnen sich also häufig durch eine hohe Homogenität aus, während die Top 10 zu unterschiedlichen Begriffen ganz unterschiedliche Strukturen aufweisen können. Es gibt also keine allgemein gültigen Regeln, nach denen Backlinks erstellt werden sollten, aber die Gegebenheiten innerhalb einer Branche geben wichtige Anhaltspunkte, wie das Backlink Profil beschaffen sein sollte.
Für die Existenz von branchenspezifischen Profilen sind verschiedene Ursachen möglich. So können die spezifischen Inhalte einer Website strukturell bedingt bestimmte Backlink Strukturen erzeugen. Diese Strukturen werden von Google wiederum als natürlich bzw. branchenspezifisch betrachtet.
Neben der Verwandtschaft zu anderen Seiten aus der selben Branche kann eine Analyse des Backlink Profiles auch dabei helfen zu definieren, was innerhalb des Linkaufbaus erlaubt ist. Eine Analyse der Ankertexte zeigt zum Beispiel, wie groß der Anteil an hart verlinkten Money Keywords sein darf. Beim Aufbau von Links für eine Seite ist es ratsam, die Gegebenheiten der Nische zu beachten. Im weiteren Verlauf des Textes werden wir einige der interessantesten Punkte, die es beim Aufbau eines Backlink Profiles zu beachten gilt, näher beleuchten. Zunächst einmal werfen wir aber einen Blick auf die Stärke der Konkurrenz und wie diese gemessen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie ordnet man die relevante Konkurrenz ein
- 2 Verhältnis von Startseiten Links zu Verlinkungen in die Tiefe der Seite
- 3 Verhältnis von Follow zu Nofollow Links
- 4 Anchor Texte
- 5 Art der Verlinkung
- 6 Weitere Merkmale
- 7 Welcher Wert sollte der Konkurrenzanalyse beigemessen und welche Schlüsse kann ich aus ihr ziehen?
Wie ordnet man die relevante Konkurrenz ein
Google verwendet zwar neben den eingehenden Links auch eine Vielzahl an anderen Faktoren um die Relevanz und Qualität einer Website einzustufen, dennoch korrelieren aber Backlinks nach wie vor stark mit gut rankenden Ergebnissen in den SERP. Möchte man das Backlink Profil der Konkurrenz zur Steigerung der eigenen Relevanz nutzen, macht es also nach wie vor Sinn einen Blick auf die eingehenden Links zu werfen
Eine Methode die Stärke einer Seite zu messen, ist die Menge und Stärke der auf die Seite verweisenden Links zu betrachten. Hier ist das Prinzip Google PageRank relevant. Stark vereinfacht ausgedrückt errechnet sich der PageRank einer Website durch den kulminierten Wert der Verlinkungen auf die Seite, wobei jeder eingehende Link nach dem PageRank der linkgebenden Seite gewichtet wird. Der PageRank für sich macht keine Aussage über die Qualität einer Website. In der Vergangenheit veröffentlichte Google den PageRank mit einer gewissen Regelmäßigkeit, stand dieses Artikels wurde das letzte öffentliche Update am 5./6. Dezember 2013 veröffentlicht. Inwiefern Google den Pagerank derzeit verwendet ist unklar, man kann aber davon ausgehen, dass die Linkmenge und Stärke nach wie vor eine Rolle bei der Berechnung der Suchergebnisse spielt.
Neben der Stärke einer Seite ist auch ihre Qualität und das der Seite entgegengebrachte Vertrauen wichtig. Hierbei geht es zum einen darum, völlig wertlose Seiten („Spam) zu identifizieren, aber auch die Qualität einer Seite zu klassifizieren und diese wiederum in die Rankingrelevanz einer Seite mit einfließen zu lassen. Der grundsätzliche Ansatz beim TrustRank ist es einige vertrauenswürdige Seiten zu identifizieren. Seiten, die von vertrauenswürdigen Seiten verlinkt werden, wird selbst wieder ein hoher TrustRank zugeordnet. Die Idee dahinter ist, dass vertrauenswürdige Seiten meist selbst qualitativ hochwertige Seiten verlinken, und nur selten bis nie Spam Seiten verlinken.
Da die Werte, die Google für Stärke und Vertrauen errechnet nicht öffentlich sind, werden zur Einstufung andere Metriken benötigt. Eine mögliche Alternative sind die Power bzw. Trust Werte der Linkresearchtools und der aus diesen gebildete Power*Trust Wert. Andere Metriken, die vergleichbare Ansätze verfolgen sind zum Beispiel Page Strength von Searchmetrics, Domain Authority von MOZ oder der Trust Flow von Majestic SEO. Einige dieser Index Werte gehen über die Konzepte von PageRank und TrustRank hinaus und versuchen möglichst alle Faktoren, die Google zur Berechnung der Rank Potentiale verwendet, nachzubilden.
Eine Konkurrenzanalyse sollte die Wettbewerber miteinbeziehen, die tatsächlich in die entsprechende Nische passen (beispielsweise anhand von Keyword Übereinstimmungen) und die gleichzeitig die besten Index Werte innerhalb der gewählten Metrik aufweisen.
Neben der Menge an Links ist auch die Stärke und das den verlinkenden Quellen zuzuordnende Vertrauen relevant. Je nach Branche sind hier unterschiedliche Ausprägungen denkbar. In weniger seriösen Branchen ist es denkbar, dass keine hochqualitativen Links nötig sind, um gute Ergebnisse zu erzielen, da sie von starken und seriösen Seiten naturgemäß selten verlinkt werden. In anderen Branchen hingegen legt Google einen sehr hohen Wert auf die Seriosität, beispielsweise in der Versicherungsbranche.
Im folgenden werden wir nun einige interessante Merkmale betrachten und erläutern, was bei eventuellen Abweichungen zu beachten ist.
Verhältnis von Startseiten Links zu Verlinkungen in die Tiefe der Seite
Das Verhältnis von Startseiten Links zu Deep Links macht eine Aussage über die typische Struktur einer Seite. Zum Beispiel wird eine Shop Seite einen relativ hohen Anteil an Verlinkungen in die Tiefe der Seite haben, da interessante Produkte gerne verlinkt werden. Ein übergroßer Anteil von Startseiten Links könnte in diesem Fall unnatürlich wirken und dadurch Rankings für einzelne Seiten behindern. Ein Verlinkungsprofil, dass dem der Konkurrenz entspricht ist für Google also auch ein Zeichen, dass eine Domain richtig eingeordnet ist. Allerdings können sich auch innerhalb einer Branche Abweichungen ergeben, etwa wenn eine Seite über ein ausgesprochen großes Wissenscenter verfügt.
Verhältnis von Follow zu Nofollow Links
Mit Einführung des Nofollow Attributes hat Google eine Möglichkeit für Webmaster geschaffen, Links denen potentiell nicht vertraut wird oder die aus gewerblichen Beweggründen gesetzt wurden, als für den PageRank irrelevant zu kennzeichnen. Diese Links vererben keinen PageRank. Dennoch heißt das nicht, dass ein Linkprofil, welches nur aus sogenannten Dofollow Links besteht, automatisch besser rankt als ein Profil, welches auch Nofollow Links enthält. Ersteres könnte als gezielte Einflußnahme auf das Ranking von Google gewertet werden, da ein solches Profil sehr unwahrscheinlich ist. Wir empfehlen auch hier die Gegebenheiten innerhalb der Branche nachzubilden, auch wenn ein Übermaß an Nofollow-Links tendenziell problematischer ist als umgekehrt.
Anchor Texte
Die verwendeten Anker Text stellen ein wichtiges Merkmal zur Einordnung einer Domain in eine Nische dar. Vor allem die Menge der verwendeten Keyword Verlinkungen sollte beim Backlink Aufbau stets im Auge behalten werden. Eine Keyword Dichte, die deutlich über der der Nische liegt, kann ein Grund für eine Abstrafung durch Google sein. Auf der anderen Seite sind harte Ankertexte auch immer noch ein probates Mittel, um die Relevanz einer Seite für eine bestimmte Branche zu signalisieren. Wer hier deutlich unter den Werten der Konkurrenten bleibt, verschenkt also auch Ranking Potential.
Art der Verlinkung
Bei der Art der Verlinkung bzw. dem Linktyp werden in erster Linie Text und Bild Links unterschieden. Im Gegensatz zu den anderen hier untersuchten Merkmalen des Linkprofiles sind hier vergleichsweise wenige Schwankungen zwischen verschiedenen Branchen zu finden. Dennoch lohnt sich ein Blick darauf, ob eventuell besonders viele Bild Verlinkungen üblich sind.
Weitere Merkmale
Neben den hier angesprochenen Untersuchungseinheiten, gibt es auch noch weitere potentiell interessante Werte. Dies sind z.B. die Position der Links innerhalb des Quellcodes oder nach Ort auf der Seite, beispielsweise Footer oder Content. Auch das bereits bestehende Backlink Profil, insbesondere von stark Spam belasteten Seiten, sind verwandte Themen (Stickwort Webkatalog oder auch Google Bomb), die allerdings den Rahmen dieses Textes sprengen würden.
Welcher Wert sollte der Konkurrenzanalyse beigemessen und welche Schlüsse kann ich aus ihr ziehen?
Grundsätzlich sollten die Konkurrenzwerte als grobe Richtlinie gesehen werden. Bei den hier in den Schaubildern abgebildeten Werten ist zwar häufig eine hohe Übereinstimmung der Konkurrenzwerte zu sehen, allerdings handelt es sich dabei auch um Durchschnittswerte. Die einzelnen Werte der Wettbewerber unterscheiden sich aber durchaus stärker, als hier zum Teil der Eindruck erweckt wird. Man muss die Werte also nicht perfekt nachbilden, um gut zu ranken. Dennoch stecken die Konkurrenzwerte einen Bereich ab, an dem man sich im Linkbuilding orientieren kann. Gerade die Einhaltung der Keyword Dichte hilft Potential auszuschöpfen, ohne in die Gefahr einer Google Penalty zu geraten. Auch die Natürlichkeit des Backlink Profiles bleibt dadurch gewährleistet. Dennoch sollte man im Linkbuilding, gerade wenn man innovative Wege findet, sich nicht sklavisch an die Konkurrenzanalyse klammern. Mit neuen Arten der Nutzung des Web, können sich auch auch die erzeugten Backlink Strukturen ändern, ein regelmäßiges Update des Branchenumfeldes hilft dann dabei, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten.