Unter “Above the fold” versteht man den Bereich einer Webseite, welcher ohne zu scrollen für den Besucher einer Webseite sichtbar ist. Dieser Bereich wird beim Öffnen einer Seite angezeigt und von hier aus startet die Navigation durch eine Webseite. Sobald aus dem Bereich heraus gescrollt wird, befindet man sich im “below the fold” Bereich. Der Begriff “fold” kommt ursprünglich aus dem Druckereiwesen und bezeichnet eine Falzlinie. Im Zusammenhang mit Webdesign und Onlinemarketing bezeichnet der Begriff “fold” die unterste, sichtbare Kante des Browsers.

Bedeutung für den Aufbau einer Webseite

Landet ein Besucher auf einer Webseite, widmet er i.d.R. seine volle Aufmerksamkeit zuerst auf den Content im “above the fold” Bereich. Findet er dort nicht bereits thematisch passenden und zutreffenden Content zu seiner Suchanfrage, verlässt er die Seite meist schnell wieder. Um die Bounce-Rate gering zu halten wird deshalb versucht, dem User die wichtigsten Inhalte direkt von Anfang an zur Verfügung zu stellen. Neben relevanten Content betrifft dies vor allem auch die Navigation, welche die Usability erhöht und mit deren Hilfe versucht wird, den User tiefer in die Webseite zu führen und neue Inhalte zu erschließen, um die Verweildauer zu erhöhen. Auch kann ein Hero Shot, also eine visuelle Darstellung von Produkten oder Personen im „Above the fold“ Bereich platziert werden.

Da jeder Besucher über verschiedene Endgeräte auf die Seite kommt, kann sich die Darstellung entsprechend ändern und somit auch der sichtbare Bereich. Dies hängt von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Bildschirmauflösung, ob die Seite durch den User vergrößert wurde, oder ob er eine Toolbar nutzt und wie breit diese ist. Um jeden Besucher dieselben Informationen bereitstellen zu können und ein ähnliches Surf-Erlebnis zu garantieren, bietet Google Analytics ein Tool an, dass in einer Vorab-Ansicht den sichtbaren Seiteninhalt einer Webseite anzeigt. So lassen sich Inhalte gezielt anpassen und für die jeweiligen Endgeräte optimieren.

Beispiel Above the fold Die Abbildung veranschaulicht den “Above the fold” Bereich
(rote gekennzeichnet) bei einer Auflösung von 1920*1080

“Above the fold” und die Auswirkungen auf SEO

Googles Ziel ist es, dass User nach einer Suchanfrage passende Inhalte finden und nicht bloß auf Werbung stoßen. Lange Zeit wurden übermäßig Werbebanner im Bereich des “above the fold” platziert, was Google seit einer Algorithmusänderung im Januar 2012 (Page Layout Algorithm Update) als negative Beeinflussung der Nutzerfreundlichkeit bewertet. Werden übermäßig viele Werbebanner gesetzt, läuft die Seite Gefahr im Index abzurutschen. Mit dieser Vorgehensweise bewegt Google die Webseiten-Betreiber dazu, wichtige Inhalte “above the fold” darzustellen. Im Umkehrschluss bewertet Google Seiten entsprechend positiv, wenn diese im “above the fold” Bereich für den User relevante und wichtige Inhalte bereitstellt.

Sollte nicht in Vergessenheit geraten: “Below the fold”

Auch wenn der “above the fold” Bereich für Google und SEO ein wichtiger Faktor in der Bewertung von Webseiten darstellt, sollte der “below the fold” Bereich nicht außer Acht gelassen werden. Es ist nicht unüblich, dass Webseitenbetreiber ihren Fokus komplett auf den “above the fold” Bereich legen, um den Rest der Seite lediglich mit massig Content zu füllen und eine hohe Keyworddichte zu erreichen. Oft stellt dieser Content jedoch keinen wirklichen Mehrwert für den User dar.

Ziel sollte es sein, den Content so aufzubauen und interessant zu gestalten, dass die Neugier des Users geweckt wird und er auf der Seite herunter scrollt und sich innerhalb der Domain bewegt. Hierzu stehen eine Menge Möglichkeiten zur Wahl, von denen drei näher vorgestellt werden:

  • Content auf verschiedene Spalten aufteilen: Durch die Trennung der Inhalte durch Spalten, werden diese gekürzt dargestellt und fordern den Nutzer auf, sich auf der Seite zu bewegen oder einem Link zu folgen. Dies können für den User interessante Bilder oder Texte sein, die durch die Falz unterbrochen werden und nur durch weiteres scrollen im komplett Umfang angesehen werden. Diese Vorgehensweise wird vor allem bei Seiten verwendet, die Informationen und News bereitstellt.
  • “Roter Faden”, der durch die Seite führt: Mit Hilfe von optischen Elementen kann dem Besucher ein vorgezeichneter Weg auf der Seite vorgegeben werden, dem er folgen kann.
  • Auf weiteren Content hinweisen: Eine einfache Möglichkeit, den User zum weiterzulesen und herunter zu scrollen zu bewegen ist es, ihn auf interessanten Content hinzuweisen und ggf. sogar die Bedienung mit Hilfe und Sprungmarken zu vereinfachen.

Quellen

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