Der Begriff Ad-View (oder auch Ad-Impression) bezeichnet im Online-Marketing die Anzahl der Sichtkontakte, welche durch ein werbetragendes Objekt wie z.B. einen Banner auf einer Website zustande kommen. Die statistische Erfassung solcher Ad-Views erfolgt über einen sogenannten AdServer, welcher die Anzahl der Aufrufe bzw. Einblendungen der Werbung misst. Mit Ad-Views haben Werbetreibende die Möglichkeit, das Nutzerverhalten von Kunden besser zu erkennen und ihre Webseite und Angebote besser zu gestalten. Im Online-Marketing gelten Ad-Views als wichtiger KPI (Key Performance Indicator).

Um die Streuverluste gering zu halten, gibt es einige Dinge die beim schalten von Ad-Views beachtet werden sollten. Der Erfolg einer Ad-View hängt maßgeblich von der Qualität der Webseite, der Themenrelevanz und dem Layout des Werbebanners ab. Google selbst meldete Ende 2014, dass 56% aller Digital-Anzeigen nicht sichtbar gewesen seien.

Die Funktionsweise eines Ad-View

Ein Ad-View entsteht, sobald ein User eine Webseite besucht und die Werbeanzeige entsprechend eingeblendet wird. Hierbei geht es grundsätzlich nur um die Darstellung der Anzeige und nicht darum, ob diese angeklickt wird (Ad Click). Die Messung basiert auf Tracking Pixeln, einer Grafik, die beim Aufruf einer Webseite oder E-Mail (Newsletter) heruntergeladen wird und der Erfassung bestimmten Nutzerverhaltens dient. Tracking-Pixel sind für den Nutzer nicht direkt sichtbar. Tracking-Pixel werden mit Hilfe von HTML-Codes in die Webseite oder E-Mail eingefügt, und enthalten einen Link zu einer externen Seite des Pixel-Servers. Das Endgerät des Nutzers (Client), welches die Anzeige darstellt, sendet ein entsprechendes Signal an den AdServer, der dies wiederum als View verzeichnet und protokolliert.

Ad-Views und deren Aussagekraft

Mit Hilfe von Ad-Views und den gesammelten Daten, lässt sich im Nachhinein die Klickrate (Click-Rate) berechnen. Die Klickrate sagt etwas über das Verhältnis zwischen Views und Werbeklicks aus. Wird eine Anzeige z.B. 100-mal dargestellt und dabei 10-mal vom User angeklickt, beträgt die Klickrate 10 %. Dieser Wert kann bei der Analyse und Interpretation von Kundenverhalten nützlich sein, um im Anschluss Werbekampagnen zu optimieren. Je weiter dabei Klicks und Views auseinander liegen, desto eher müssen entsprechende Werbemittel bzw. deren Platzierung, angepasst werden. Da Ad-Views nichts über die Conversion-Rate oder über generierte Leads aussagen, kann keine Aussage über die generelle Werbewirksamkeit getroffen werden. Verbindet man die verschiedenen Kennzahlen aus Impressions, Klicks, Leads und Sales, so lassen sich im Nachhinein die Verhältnisse der Conversions analysieren und entsprechende Informationen auswerten. Die ermittelten Daten werden oft herangezogen, um damit Werbekosten und Werbeeinnahmen zu steuern. Hierzu werden die Daten mit dem Tausender-Kontakt-Preis (TKP) (hier ist auch der Begriff Cost per Impression (CPI) geläufig) oder eCPM hochgerechnet und ausgewertet. Der eCPM ist eine Steuerungskennzahl aus dem Performance-Marketing und misst die effektiven Kosten pro 1000 Impressions.

Ad Views in Facebook

Ob der Besucher die Anzeige wirklich ansieht oder darauf reagiert, lässt sich erstmal nicht erkennen. Hieraus lässt sich bereits ableiten, dass Werbeanzeigen in den Social Media wie Youtube, Facebook, Instagram oder dem Microblog Twitter und Co. anders geschaltet werden müssen und auch anders gezählt werden. Das Interactive Advertising Bureau (IAB) und das Media Rating Council (MRC) haben einen Marktstandard entwickelt welcher besagt, dass Desktop Display Ads erst dann als sichtbar gelten, wenn 50% der Pixel für mindestens eine Sekunde im sichtbaren Bereich des Users liegen. Bei Video Ads kommt zusätzlich noch der Aspekt hinzu, dass eine Mindest-Sehdauer des Videos gegeben sein muss. Facebook zählt jedes Video als View, das länger als 3 Sekunden abgespielt wurde. Anders als bei Youtube, spielen sich Videos automatisch ab, sobald der User in seiner Timline herunterscrollt. Selbst wenn der Benutzer das Video nicht ansieht, oder den Ton ausgestellt hat, gilt das Video als gesehen. Bei den Werbeanzeigen kommt das Problem hinzu, dass diese die 50%-Pixel-Regel erfüllen und als View gelten, auch wenn der User einfach nur durch seinen Newsfeed scrollt und die Anzeige gar nicht wahrnimmt. Zugleich kann es zum Phänomen der Anzeigenermüdung (Ad fatigue) kommen.

Quellen

https://de.onpage.org/wiki/Ad_View
http://www.unternehmer.de/lexikon/online-marketing-lexikon/ad-views
http://www.horizont.net/medien/nachrichten/Viewability-Facebook-erweitert-Sichtbarkeitsoptionen-bei-Werbebuchungen-138779

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