Ein Adblocker (dt. Werbeblocker) ist ein Programm, das Werbeanzeigen auf Webseiten, aber auch auf YouTube, unterdrückt, damit diese für den Besucher nicht sichtbar sind. Die  Verwendung eines Adblockers ist umstritten, da Webseitenbetreiber bei Nutzern, die solch eine Software installiert haben, keine Werbeeinnahmen bekommen.

Darstellung eines Adblocker

Funktionsweise

Es gibt drei verschiedene Arten, wie so ein Adblock-Programm funktioniert:

Endfilter-Verfahren

Beim Endfilter-Verfahren wird die Internetwerbung anhand der URL erkannt und unterdrückt. Auf einer Blacklist werden diese Adressen gesammelt. Auf einer Whitelist sind hingegen Adressen aufgeführt, die Acceptable Ads, also akzeptable Werbung anzeigen. Diese wird nicht unterdrückt, da Sie den Lesefluss auf der Website nicht beeinflussen. Adblock Plus ist beispielsweise eine Software, die nach dem Endfilter Verfahren funktioniert. Werbeanzeigen werden dann von Adblock unterdrückt, wenn im HTML-Inhalt ein Begriff aus der Blacklist enthalten ist. Ein solcher Begriff könnte zum Beispiel “ad“ oder “ads“ sein. Da Webseitenbetreiber gegen solche Verfahren vorgehen, müssen Blacklists permanent aktualisiert werden. Der Nutzer kann jedoch auch die Whitelists ausschalten, sodass er nahezu keine Werbung angezeigt bekommt.

Vorfilter-Verfahren

Beim Vorfilter-Verfahren werden Tracker-Bibliotheken oder Werbenetzwerke, die nicht nur Werbung schalten, sondern auch das Verhalten des Webseitenbesuchers nachverfolgen, blockiert. Tracker merken sich, wann und wo der User auf der Webseite war. Adblocker unterdrücken diese Tracker. Dieses Verfahren ist sehr effizient, da keine großen Blacklists geladen und überprüft werden müssen.

Deaktivierungs-Verfahren

Dieses Verfahren verhindert Werbung, die auf JavaScript basiert, durch den Scriptblocker “NoScript“. Dabei werden vor allem Flash-Animationen und Layer-Ads blockiert. Allerdings werden auch einige eingebettete Videoplayer blockiert. Daher wird als Alternative für Werbetreibende HTML5 vorgeschlagen.

Vorteile und Nachteile

Vorteile

Für den Nutzer ergibt sich der Vorteil, dass die Werbeanzeigen mithilfe eines Adblock-Programms unterdrückt werden. Das wirkt sich positiv auf die User Experience aus. Außerdem lädt die Website schneller, da keine Werbeanzeigen mitgeladen werden müssen. Für den Webseitenbetreiber haben Werbeblocker keinerlei Vorteile – im Gegenteil.

Nachteile

Der Nutzer hat bei der Verwendung eines Adblock-Programms in erster Linie keine Nachteile. Es kann allerdings passieren, dass Webseiteninhalte blockiert werden, da der Adblocker diese als Werbung identifiziert. Adblocker Betreiber, wie Adblock Plus, stehen außerdem in der Kritik, käuflich zu sein. Das heißt, dass Werbeanzeigen von Werbetreibenden nicht unterdrückt werden, die dem Betreiber genug Geld bieten. Außerdem besteht das Risiko, dass dem Nutzer kostenlose Angebote vorenthalten werden, da das Programm diese als Werbung identifiziert hat.

Große Nachteile haben Werbeblocker für Webseitenbetreiber. Sie erhalten keine Werbeeinnahmen von den Besuchern, die einen Adblocker verwenden. Das fügt dem Unternehmen mitunter einen erheblichen finanziellen Schaden zu. Auch monetarisierte YouTube Videos sind von Adblock-Programmen betroffen. Außerdem verhindert die Blockade von Skripten den Werbetreibenden, gezieltes Retargeting und Remarketing zu betreiben. Das zieht ebenfalls finanzielle Konsequenzen nach sich.

Kostenlose Adblocker

Es gibt eine Vielzahl von kostenlosen Adblockern, die zum Download zur Verfügung stehen. Einer davon ist “Adblock Plus“. Adblock Plus gibt es sowohl für Desktopbrowser, als auch für mobile Browser. Kompatible Desktopbrowser sind Google Chrome, Firefox, Internet Explorer, Safari, Edge (beta), Opera, Maxthon und Yandex Browser. Auf mobilen Endgeräten gibt es Adblock Plus für den Samsung Browser (Android), Safari (iOS) oder Firefox. Adblock Plus bietet außerdem für Android und iOS jeweils einen eigenen Adblock Browser an.

Ein weiteres Add-on ist die Software “Adblock“. Adblock hat 60 Millionen Nutzer und ist die am häufigsten heruntergeladene Erweiterung für Google Chrome und Safari. Neben Chrome und Safari gibt es Adblock auch für den Internet Explorer, Opera und Mozilla Firefox.

Ein dritter Werbeblocker ist die Software “uBlock“. Das ist eine Browser Erweiterung für Google Chrome, Safari, Mozilla Firefox und macOS.

Bedeutung für das Online-Marketing und Maßnahmen gegen Adblocker

Adblocker bedeuten für das Online-Marketing häufig finanzielle Einbußen in Form von Opportunitätskosten. Sie stehen daher oft in der Kritik. Allerdings ist die Verwendung von Adblockern rechtens und daher kann nicht juristisch gegen Betreiber solcher Software vorgegangen werden. Folgende Maßnahmen kann man ergreifen, um Adblocker zu umgehen:

Man kann die Besucher dazu aufrufen, Werbeblocker zu deaktivieren, um finanzielle Einbußen zu verringern. 

Mithilfe eines internen und externen JavaScripts, können Werbeblocker erkannt und umgangen werden. Allerdings ist dieses Verfahren nicht hundertprozentig zuverlässig

Man kann auch durch Code-Modifikationen Werbeblocker umgehen. Facebook macht dies zum Beispiel. Dabei werden Wörter, die ein Werbeblocker eigentlich als Werbung erkennt umgeschrieben. AusSponsored“ macht Facebook beispielsweise “SpSonSsoSredS“. Auch sogenannte Advertorials werden nicht immer von Adblockern erkannt.

Plugins für ein Content-Management-System (CMS) wie WordPress können kostenlose Inhalte für die Besucher sperren, bei denen ein Werbeblocker erkannt wurde. Diese kostenlosen Inhalte werden erst freigegeben, wenn der Besucher den Adblocker deaktiviert.

Ebenfalls wird der Gebrauch einer sogenannten Paywall immer gebräuchlicher. Diese können nur selten durch einen Adblocker umgangen werden.

Wenn man Werbung umgestaltet, können schon einfache Adblocker umgangen werden. Dafür sollte man in Dateinamen und Pfäden Wörter wie “ads“ oder “adservvermeiden, damit diese nicht als Werbung identifiziert werden. Auch Werbeanzeigen, die nicht in Standardgröße gestaltet sind, können solche Adblocker ausschalten. Hilfreich ist außerdem, Werbeanzeigen auf einem eigenen Server abzulegen, anstelle eines AdServers. Das ist jedoch bei der wichtigsten und größten Plattform “Google Adsnicht möglich, da alles standardisiert ist.

Häufige Fragen

Was ist ein Adblocker?

Ein Adblocker unterdrückt Werbeanzeigen auf Websites, sodass diese für den Nutzer nicht sichtbar sind.

Was sind die Nachteile von Adblockern?

Aufgrund von Adblockern können Unternehmen, die bestimmte Werbeanzeigen schalten, durch diese keine Einnahmen mehr generieren. Außerdem kommt es vor, dass Webseiteninhalte unterdrückt werden, die keine Werbung darstellen.

Was sind die Vorteile von Adblockern?

Adblocker sorgen durch ihre Funktionsweise für eine verbesserte User Experience. Außerdem verkürzen sich die Ladezeiten von Websites, da Werbeanzeigen ausgeblendet werden und somit weniger Content vorliegt.

Quellen

 

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