Als Content Farm (Content Mills) bezeichnet man ein Geschäftsmodell im Internet, welches durch die regelmäßige Erstellung umfangreichen Contents versucht eine möglichst hohe Klick-Popularität durch die Suchmaschinen zu erreichen. Die Web-Inhalte zeichnen sich vielmehr durch ihren hohen Grad der Suchmaschinenoptimierung (SEO) als durch hochwertige journalistische Qualität aus. Das Ertragsmodell stützt sich auf die Einnahmen aus der Online Werbung, die sich durch die Content Farm generieren lassen. Die Inhalte werden häufig durch freie Mitarbeiter erstellt, sodass die redaktionellen Kosten relativ gering ausfallen.

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Funktionsweise

Um mit dem erstellten Content hohen Traffic generieren zu können, bedarf es einer hohen Themenrelevanz für die User. Für die Auswahl relevanter Themen orientieren sich die Betreiber oder freie Autoren an aktuellen Suchtrends und anderen viel im Internet diskutierten Ereignissen. Hierfür bedienen sich die Autoren verschiedener Analyse-Tools, wie beispielsweise Google Trends. Diese Analyse-Tools liefern unter anderem Informationen über die Häufigkeit von Suchanfragen, die zeitliche Entwicklung der Suchvolumina sowie die erwartete Click Through Rate. Mithilfe dieser Kennzahlen lässt sich der Umsatz durch die geschaltete Online Werbung maximieren.

Des Weiteren muss der publizierte Content langfristig von Relevanz für die User sein. Vorübergehend populäre Themen spielen im ‚Content Farming‘ keine Rolle, da diese nur für eine kurze Zeit Traffic auf die Website führen. Um den Kunden durch aktuelle Inhalte zu locken, bedarf es zudem der ständigen Erneuerung dieser ‘News’, was neben hohem Arbeitsaufwand auch einen erheblichen Kostenfaktor darstellt. Die Betreiber der Content Farm setzen somit vermehrt auf Gebrauchsanweisungen oder andere Ratgeber, die langfristig interessant für die Nutzer sind. Auch Nischenthemen und Longtailbereiche werden auf Content Farms gerne bedient, da diese zwar eine geringere jedoch konstante Anzahl von Klicks generieren.
Letztendlich werden vor allem Textinhalte stark nach den Bedürfnissen der prominenten Suchmaschinen wie Google oder Bing ausgerichtet. Die keyword-orientierte Textoptimierung wird von den Ranking Algorithmen der Suchmaschinen gewürdigt und führt zu höheren Platzierungen in den organischen Suchergebnissen (SERP). Durch das Erfüllen relevanter SEO-Kriterien kann eine leichte Auffindbarkeit der Content Farm erreicht werden.

Erkennungsmerkmale von Content Farm-Websites

  • Content in verschiedenen Formen (z.B. Text, Bild oder Video): In diesem Zusammenhang spricht man auch von Content-Syndication.
  • Vergleichsweise hohe Dichte von Inhalten
  • Langlebiger Content (z.B. Ratgeber, Lifehacks)
  • Geringer Instandhaltungsaufwand
  • Sensationelle Link-Überschriften
  • Starke Präsenz von Werbeanzeigen (oftmals wurden diese Art von Seite aus als „made for Adsense bezeichnet)

Kritik

Content Farms setzen neben suchmaschinenoptimiertem Web-Content vermehrt auf Clickbaiting, hierbei wird versucht durch sensationelle und gleichsam irreführende Link-Überschriften Aufmerksamkeit zu erregen und die Leser zu einem Klick zu bewegen. Die Überschriften versprechen in der Regel mehr als der Artikel halten kann und hinterlassen unbefriedigte Leser. Darüber hinaus leide das Image von Online-Marketing und auch die Kredibilität der Produkte, die auf derartigen Websites beworben werden. Neben der schlechten Bezahlung der freien Mitarbeiter bemängeln Kritiker zudem, dass die massenproduzierten Inhalte nicht in erster Linie für den Leser erstellt werden und meist nur oberflächlich relevant sind.
In vielen Fällen ist der Content jedoch von solider Qualität – Befürworter sprechen hier von einer Win-Win Situation.

Reaktion der Suchmaschinenbetreiber

Content Farms entfremden den Zweck der Suchalgorithmen und machen ihn sich selbst zunutze, um Werbeeinnahmen zu maximieren. Mittlerweile haben die großen Suchmaschinen den Content Farms den Kampf angesagt. Google und Co haben ihre Suchalgorithmen dahin gehend angepasst, dass mittlerweile Webseiten erkannt werden können, die in hoher Frequenz qualitativ minderwertigen Content online stellen. Spätestens im Rahmen des Panda Updates steht verstärkt die Qualität des Contents im Mittelpunkt anstatt wie ehemals die simple Quantität. Im Ranking werden betroffene Sites mit minderwertigen Inhalten derweil sogar abgestraft. Für die Betreiber von Content Farmen hat dies zur Folge, dass sie ihre Strategien überdenken und gegebenenfalls anpassen müssen.

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Quellen

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