Unter Crossmedia versteht man eine ganzheitliche Werbestrategie, die verschiedene Kommunikationskanäle miteinander verknüpft, um den Endkunden zu erreichen. Wird für eine Marketing-Kampagne mindestens auf zwei verschiedene Werbekanäle zurückgegriffen, spricht man von einer Crossmedia-Strategie. Dabei ist es wichtig, dass Werbeinhalte nicht einfach parallel zueinander auf verschiedenen Kanälen publiziert werden, sondern dass diese Inhalte genau aufeinander abgestimmt sind. So sollen Synergieeffekte der verschiedenen Medien hervorgerufen werden.

Was es zu beachten gilt

Aufgrund der vielfältigen Medienwelt stehen Journalisten wie auch Werbende vor der Herausforderung alle Kanäle nebeneinander zu bespielen. Andererseits bietet diese Vielfalt und die ständig neu entstehenden Medienkanäle immer mehr Chancen mit dem Medienkonsument in Kontakt zu treten. In der heutigen Zeit lassen sich durch die gemeinsame Verwendung von Print, Radio, TV und Internet starke Beziehungen zum Kunden aufbauen, die nicht zwangsweise mit der Tätigung eines Kaufs enden.

Interaktion statt Koexistenz

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Crossmedia Strategie liegt neben der sorgsamen Auswahl der Kanäle vor allem in ihrer Verknüpfung. Die Kommunikation der einzelnen Medien muss gestalterisch, inhaltlich und zeitlich genauestens aufeinander abgestimmt werden. Die Werbung muss für den Kunden auf jedem Kanal klar dem Unternehmen und auch der jeweiligen Kampagne zurechenbar sein, hierfür bedarf es eben dieser optischen und inhaltlichen Konsistenz. Die Medien sollten zudem so gewählt werden, dass ein möglicher Kunde entlang seiner Customer Journey möglichst viele Berührungspunkte mit der Werbung erfährt.

Der richtige Einsatz verschiedener Medien

In einer Crossmedia-Strategie verfügt der Marketer über verschiedene Instrumente, die es angemessen zu nutzen gilt. Jede Medienforme eignet sich für einen bestimmten Teil der Marketing-Strategie. Während ein erster Berührungspunkt häufig durch Out-of-Home oder Printanzeigen ermöglicht wird, bietet eine Homepage oder eine Facebook Gruppe die richtige Plattform, um ein Interesse zu vertiefen oder sich näher mit einem Produkt zu beschäftigen. Um hier die richtige Zielgruppe zu finden, stellt das Social Media Monitoring ein wichtiges Instrument dar. Das Internet fungiert nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten meist als letzte Station bevor eine Kaufentscheidung oder ein Kauf stattfindet. Außerdem kann mithilfe des Webs weiter Targeting und Remarketing betrieben werden, um interessierte Käufer gezielt ansprechen zu können.
Bei der Implementierung einer Crossmedia-Strategie sollten diese individuellen Vorteile bewusst genutzt und miteinander verbunden werden. Eine Verbindung der verschiedenen Werbeträger können zum Beispiel mithilfe von Querverweisen hergestellt werden. Ein typisches Beispiel hierfür ist der VR-Code auf einem Werbeplakat oder Hinweise wie “Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Webseite”.

Second Screen

Der Second Screen ist ein Phänomen unserer Zeit und beschreibt die simultane Nutzung verschiedener elektronischer Medien. Hierbei ist der “zweite Bildschirm” meist das Smartphone oder Tablet, das während des Fernsehens genutzt wird. Für Crossmedia bietet dieser Trend weitere Interaktionsmöglichkeiten mit potenziellen Kunden. Während Shows wie “Galileo” im TV laufen, macht der Moderator den Zuschauer auf Zusatzinformationen in der App aufmerksam oder lässt den Nutzer von zu Hause aus sogar am Verlauf der Sendung partizipieren. Des Weiteren rufen immer mehr Fernsehformate aus allerlei Themenbereichen ihre Zuschauer dazu auf sich unter der Verwendung eines “Hashtags” an einer Diskussion via Social Media zu beteiligen. Nicht selten werden diese Geschehnisse auf Facebook und Co. im Anschluss in der TV-Show besprochen.

Weitere Vorteile von Crossmedia

Jedes Medium hat eine begrenzte Reichweite, durch die crossmediale Verwendung verschiedener Kanäle lässt sich die Reichweite der Marketing-Kampagne maximieren. Neben quantitativen Vorteilen, birgt Crossmedia doch auch qualitative Vorteile: Der “Multiplying-Effect” besag, dass die Nutzung mehrerer Kanäle die werbliche Wirkung bei potenziellen Kunden deutlich steigert. Durch die Vielfalt der Medienkanäle lassen sich so gut wie alle Kundengruppen über ein passendes Medium abdecken. Auch heterogene Zielgruppen können somit flächendeckend bedient werden.

Neben Vorteilen für die Unternehmen soll Crossmedia-Marketing auch für den Endkunden einen Mehrwert liefern: Der Kunde wird durch crossmediale Werbeaktivitäten den ganzen Kaufprozess über begleitet, doch auch nach dem Kauf findet bei Crossmedia-Strategien diese Begleitung kein Ende. Vor allem durch das Internet erfährt der Kunde auch nach Kaufabschluss weitere Betreuung und Zusatzinformationen zum erworbenen Produkt. Darüber hinaus kann er sich in Communities oder Social Media engagieren, die einen Bezug zum gekauften Produkt aufweisen.

Auch für die geschädigte Print-Medien bietet das Konzept Crossmedia einen Hoffnungsschimmer. Die Verknüpfung mit dem Internet und anderen interaktiven Medien belebt die traditionelle Printwerbung und unterstreicht dessen Charakter als Medium für einen gelungenen Erstkontakt mit potenzieller Kundschaft.

Häufige Fragen

Was bedeutet Crossmedia?

Crossmedia bezeichnet eine allumfassende Werbemaßnahme, die sämtliche Plattformen und Kommunikationskanäle einschließt. Die publizierten Inhalte sollten dabei genau aufeinander abgestimmt sein, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Welche Vorteile weist Crossmedia auf?

Da Content über mehrere Kanäle veröffentlicht wird, kann die vorhandene Reichweite maximiert und ein größeres Publikum angesprochen werden. So ist es möglich, verschiedene Zielgruppen mit jeglichen Bedürfnissen gleichzeitig zu erreichen.

Welche Bedeutung hat das Second-Screen-Phänomen für Crossmedia?

Während im linearen TV eine Sendung läuft, kann der Moderator beispielsweise auf exklusive Inhalte in der entsprechenden App hinweisen. Diese können parallel zur Fernsehshow konsumiert werden.

Quellen

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