Als E-Commerce (Electronic Commerce, dt. elektronischer Handel) wird der Kauf und Verkauf sämtlicher Dienstleistungen oder Waren bezeichnet, welcher im elektronischen Raum stattfindet. Das Gegenteil stellt der stationäre Einzelhandel dar, welcher vor Ort abläuft und sich somit klar vom elektronischen Vertrieb oder Erwerb abgrenzt.

Geschichte des E-Commerce

Obwohl der endgültige Durchbruch des E-Commerce erst in den 1990er-Jahren zu verzeichnen ist, fand die erste Transaktion im elektronischen Raum bereits 1981 statt.
Zwei Jahre zuvor war es dem britischen Erfinder Michael Aldrich gelungen, mittels eines umgebauten Fernsehers sowie einer Telefonleitung die Abwicklung von Geschäften zu ermöglichen. Die Grundlage für den E-Commerce war geschaffen, dieser war allerdings noch nicht massentauglich. Erst der freie Zugang zum World Wide Web für jede Privatperson öffnete dem elektronischen Austausch von Gütern die Türen für das alltägliche Geschäft.

Eines der ersten Unternehmen, welches sich diese neue Art des Vertriebs von Produkten zunutze gemacht hat, war Amazon.com. Gegründet im Jahr 1994, hatte der CEO Jeff Bezos zu Beginn lediglich den Verkauf von Büchern im Sinn, ehe sich die Produktpalette von Jahr zu Jahr stetig erweiterte. Aus erfolgreichem Management und gelungener Logistik resultierte der größte Onlineversandhandel der Welt und ein Vorreiter von gelungenem E-Commerce.

Funktion des elektronischen Handels

Spätestens im Zuge der Jahrtausendwende wurde der E-Commerce neben dem Marketing von Anbietern auch sämtlichen Privatpersonen zugänglich. Wurden Bestellungen zunächst am stationären Computer ausgeführt, verlagerte die Erfindung des Smartphones viele Bestellvorgänge an jeden beliebigen Ort. Immer häufiger gibt es zudem das Angebot einer besonders schnellen Expresslieferung, was den Einkauf im Internet noch attraktiver gestaltet. Im Laufe der Jahre hat sich der C2C– (“Consumer-to-Consumer”) sowie der B2C-Handel (“Business-to-Consumer”) als die überwiegende Art des E-Commerce herausgestellt. Erst bei der Betrachtung des Umsatzes von letzterem wird das besondere Potenzial vollends ersichtlich. Laut einer Studie des Handelsverbands Deutschland aus dem Jahr 2018 wuchs der Ertrag des nationalen E-Commerce per B2C-Handel von 2000 bis 2018 um das 44-fache (von 1,3 Mrd. Euro auf 57,8 Mrd. Euro) an.

Umsatz des E-Commerce in Deutschland

Deutschland ist jedoch nur ein Beispiel für das steigende Potenzial des E-Commerce, denn auch in anderen europäischen Staaten nimmt der Umsatz des elektronischen Handels stetig zu. Laut einer Studie von Eurostat befand sich Deutschland im Jahr 2018 auf Platz vier hinsichtlich des prozentualen Anteils des E-Commerce. Im Vergleich zu 2008 ist dieser um 24 Prozent gestiegen.

Prozentualer Anteil des E-Commerce in Europa Statista

Vor- und Nachteile des E-Commerce

Obwohl der elektronische Handel einerseits viele Chancen und neue Möglichkeiten aufzeigt, sind die Grenzen und Mängel des E-Commerce nicht von der Hand zu weisen. Um sich die beiden Seiten vor Augen führen zu können, soll diese Übersicht in Form einer Tabelle helfen, die Vorteile und Nachteile des Warenvertriebs im World Wide Web zu verstehen.

Vor- und Nachteile des E-Commerce

Virtueller Marktplatz

Sogenannte virtuelle Marktplätze gehen mit der ansteigenden Popularität des E-Commerce einher und stellen einen digitalen Raum dar, in welchem Handelsgeschäfte abgewickelt werden. Jeder Onlineshop kann als virtueller Marktplatz bezeichnet werden. Allerdings muss hinsichtlich dieses Begriffes zwischen verschiedenen Arten differenziert werden, von welchen die Funktionsweise zweier Typen nachfolgend erklärt werden soll.

Vertikale Marktplätze

Vertikale Marktplätze sind auf branchenspezifische Güter spezialisiert und daher meist nicht für die breite Masse bestimmt. Oft werden ganzheitliche Lösungen angeboten, welche eine Mischung aus Dienstleistungen und Produkten darstellen. Dabei besteht häufig eine Abhängigkeit zwischen Kunde und Unternehmen, da der Vertrieb beziehungsweise Erwerb des Produkts beide Parteien aneinander bindet. Ein Beispiel stellt der Kauf eines Fernsehers dar: Ein Experte sorgt vor Ort für den reibungslosen Betrieb des Geräts und schult den neuen Besitzer in der Bedienung.

Horizontale Marktplätze

Auf horizontalen Marktplätzen findet der Onlinehandel mit nicht-branchenspezifischen Gütern statt. Dementsprechend bietet dieser elektronische Raum Platz für eine breitere und umfassendere Kundschaft, welcher auch für die Masse zugänglich ist. Es werden hauptsächlich Güter vertrieben, welche alltäglich und unabhängig von der Branche genutzt werden. Ein Beispiel hierfür wären Büroartikel, welche an jedem Arbeitsplatz zu finden sind. Die Händler sind nicht aneinander gebunden, da hauptsächlich einzelne Güter verkauft und erworben werden. Dies sorgt für eine leichtere Austauschbarkeit der Handelspartner.

Trends

Gerade das World Wide Web bietet im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung unzählige Möglichkeiten für neue Trends, Weiterentwicklungen und Optimierungen. Als Teil des Internets befindet sich der E-Commerce ebenfalls im stetigen Wandel und bringt in kurzen Abständen neue Bewegungen hervor.

Ein Nachteil des elektronischen Handels stellt die Entfernung zwischen Abnehmer und Produkt und die nicht gegebene Möglichkeit des Testens dar. Um den Kunden mit umfassenderen Informationen und Daten zu versorgen, bieten manche Betriebe an, mittels Virtual- und Augmented Reality Produkte im Alltag hautnah zu erfahren. Konzerne, welche diese Strategie bereits in die Tat umgesetzt haben, sind beispielsweise der Möbelhersteller IKEA und die Kosmetikkette Sephora. Seit 2018 können Interessenten vor einer Kaufentscheidung mit der App “IKEA Place” digitale Möbel in ihrer Wohnung platzieren. Sephora bietet seit 2017 die Möglichkeit, sich von einem sogenannten “Virtual Artist” nach Belieben schminken zu lassen. Dies steigert die Kundenzufriedenheit und verringert die Anzahl von Retouren.

Konnten Einkäufe online bisher mit nur einem Klick erledigt werden, eröffneten Sprachassistenten in der jüngeren Vergangenheit neue, noch einfachere Möglichkeiten. Millionen Verbraucher erwerben jedes Jahr Güter mittels der Sprachsteuerung, weshalb Anbieter ihre Onlineshops zunehmend für sogenannte Voice Assistants wie beispielsweise “Alexa” optimieren. Die Tendenz ist bis heute steigend, denn Kunden werden stets bequemer und bestellen auf die für sie einfachste Art, das Sprechen.

Auch vorprogrammierte Chatbots erfreuen sich einer ansteigenden Beliebtheit des Marketings im elektronischen Raum. Kunden, die Fragen zu einem Produkt haben oder Hilfe im Shop benötigen, können mit der intelligenten Technologie kommunizieren. Dabei führt der Bot den Abnehmer durch einen vorbestimmten Prozess und kann dessen Anliegen/Frage im besten Fall anschließend beantworten beziehungsweise klären. Positiv hervorzuheben sind hierbei der verringerte Arbeitsaufwand nach Einfügen des Chatbots sowie die gesteigerte Kundenzufriedenheit durch die zuverlässige Beseitigung eines Problems. Mithilfe der Churn Rate wird die Abwanderungsrate der Kunden im E-Commerce berechnet.

Fazit

Der E-Commerce ist hinsichtlich seines Potenzials noch lange nicht am Ende, denn das Internet bietet fast täglich neue Möglichkeiten, Produkte online zu vermarkten und zu vertreiben. Vor rund 25 Jahren erlebte das World Wide Web und damit der elektronische Handel seinen Durchbruch, seitdem hat sich dessen jährlicher Umsatz um einen großen Faktor vervielfacht. Bis heute ist der Erfolg des E-Commerce ungebrochen und zweifelsohne eine lukrative Strategie, um Waren erfolgreich zu vertreiben. Mihfilfe eines Treuesystems (Mobile Loyalty) kann der Umsatz im E-Commerce langfristig gesteigert werden.

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Häufige Fragen

Wann erlebte der E-Commerce seinen Durchbruch?

Mitte bis Ende der 1990er-Jahre gestaltete sich der elektronische Handel zunehmend zu einem massentauglichen Prozess. Vorreiter war unter anderem Amazon.com (1994 gegründet)

Warum ist der Vertrieb von Produkten mittels E-Commerce sinnvoll?

Das Internet erleichtert die Vermarktung und Reichweite des Produkts ungemein. Im Vergleich zum stationären Einzelhandel bietet der elektronische Handel viel weitreichendere Möglichkeiten, den Vertrieb von Waren bewusst zu steuern.

Wie sieht die Perspektive des E-Commerce aus?

Noch heute befindet sich das Internet in einem stetigen Wandel. Fast täglich zeichnen sich neue Trends ab, welche den E-Commerce für den Anbieter noch ertragreicher macht. Grenzen sind bisher nicht gegeben.

Quellen

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