Google verbessert kontinuierlich seine Algorithmen, um seinen Suchindex zu optimieren und nutzerfreundlich zu halten. Entsprechend zielt ein Google Update, wie beispielsweise das Google Helpful Content Update zumeist darauf ab, Seiten, die dem Nutzer keinen Mehrwert liefern, abzustrafen und stattdessen Websites mit hochwertigem Content an die Spitze der Suchergebnisse zu bringen. Oft werden Websites abgestraft, die den Webmaster-Richtlinien von Google widersprechen.
Allgemein bewegt sich Google mit seinen Updates stetig in die Richtung einer semantischen Suchmaschine. Das bedeutet: Google will den Inhalt der einzelnen Suchbegriffe verstehen, um Verknüpfungen herzustellen und Ergebnisse zu generieren, die zur Intention des Nutzers passen. So werden nach und nach Spam und Seiten, die dem Nutzer keinen Mehrwert liefern, mit schlechteren Ranking-Platzierungen abgestraft.

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Algorithmus-Update oder Data Refresh?

Updates werden häufig in mehreren Versionen aufgerollt. Neben Updates wie „Panda 2.0“ gibt es allerdings auch regelmäßig Data Refresh-Maßnahmen. Echte Updates stellen eine Weiterentwicklung der Algorithmus-Änderung dar. Ein Algorithmus braucht jedoch Daten, um präzise zu funktionieren. Data Refreshs sind demnach Aktualisierungen und Erweiterungen der Datensätze, mit denen die Algorithmen arbeiten. „Google’s Updates are car parts, data refreshes are gas“ – so beschreibt es Matt Cutts, der ehemalige Google Head of Webspam.
Während Webmaster die Auswirkungen der Updates zumeist am Sichtbarkeitsindex ihrer Seiten ablesen können, lassen sich die Effekte von Data Refreshes meist weniger deutlich wahrnehmen.

Wichtige Updates vor 2011

2009 spielte Google das Vince Update aus, das vor allem die Sichtbarkeit von Marken zu trafficreichen Keywords stärkte. Das Besondere: Die Marken-Homepages, die nach dem Update im Ranking stiegen, waren nicht nach erkennbaren SEO-Faktoren optimiert. Aus diesem Grund nennt man das Vince Update auch Brand Update. 2010 beeinflusste das May Day Update das Ranking zu Longtail Queries (Anfragen mit drei oder vier Suchwörtern), die zu den einflussreichsten Keywords im E-Commerce zählen. Nach diesem Update brach v.a. der Traffic von Onlineshops um bis zu 40% ein. 2010 nahm Google mit dem Caffeine Update eine neue Indexierung von Websites vor. Statt der vorherigen schrittweisen Indexierung crawlt Google nach dem Caffein Update kontinuierlich eine Vielzahl von Seiten. So erscheinen neue Inhalte schneller im Suchindex. Das Caffeine Update war allerdings keine Algorithmus-Aktualisierung, sondern eine Infrastruktur-Änderung und hatte keine Auswirkungen auf das Ranking.

Google Panda Update

2011 startete Google die Update-Reihe Panda, die einen deutlichen Einschnitt in die Sichtbarkeit zahlreicher Websites markierte. Ziel des Panda Updates war die Erfassung von Seiten mit hochwertigem, einzigartigem Content, der Nutzern echten Mehrwert lieferte. Seiten mit hochwertigem Inhalt rankten daraufhin höher. Seiten, die diesem Anspruch nicht genügten, wurden dagegen mit Ranking-Abstufungen (Penalties) abgestraft. Mit den Folge-Updates fügte Google weitere Filter und Signale hinzu, um Seiten mit gutem redaktionellem Inhalt noch besser zu identifizieren.
Konsequenz des Panda-Updates: Vor allem eigener, hochwertiger Content profitiert von den Updates und kann bessere Ranking-Plätze erzielen. Duplicate Content, Thin Content, Keyword Stuffing und Kopien von Texten aus externen Quellen sind zu vermeiden, sie sorgen für Abstufungen im Ranking.

Penguin Update

Während das Panda-Update vor allem auf die Verbesserung von Inhalten abzielte, befasst sich das Penguin-Update mit der Erfassung von Webspam, Backlinks und Verlinkungen. Das Penguin Update wurde erstmals 2012 vorgenommen. Filter im Algorithmus erkennen unnatürliche Backlinkmuster, Linkkauf und zu schnellen Linkaufbau. Websites, die solche Muster aufweisen, werden mit Herabstufungen im Ranking abgestraft. Schlimmstenfalls werden die Seiten sogar gänzlich aus dem Google Index gestrichen.
Früher kündigte die Penguin-Updates vorab an. Dadurch ließen sich etwaige Auswirkungen des Updates im Sichtbarkeitsindex ablesen. Seit Penguin 4.0 ist der Filter jedoch im Kern-Algorithmus von Google integriert und arbeitet in Echtzeit. Durch diese schnellen Reaktionen ist es für Webmaster schwierig geworden, abzuschätzen, welche Veränderungen im Ranking auf das Penguin-Update zurücklaufen.
Hier erfahren Sie mehr über Google Penguin.

Hummingbird Update

2013 kündigte Google mit dem Hummingbird Update keinen Filter, sondern einen gänzlich neuen Algorithmus an, der nun sämtlichen Suchen zugrunde liegt. Nach dem Launch waren etwa 90% aller Websites von dem Update betroffen.
Das Hummingbird Update zielte darauf ab, schnellere und präzisere Suchergebnisse zu komplexen Anfragen zu liefern und revolutionierte den Suchvorgang: Interpretierte Google zuvor die einzelnen Wörter der Suchanfrage, so war es nach Hummingbird imstande, die Bedeutung der Wörter miteinander zu verknüpfen und auf die Intention des Benutzers einzugehen. Auch die Intention einzelner Seiten können so besser ausgelesen werden.
Suchanfragen, die im Sinne von Unterhaltungen oder Fragen gehalten sind, können auf diese Weise präziser generiert werden und liefern bessere Suchergebnisse. Durch die semantische Ausrichtung des Updates nahm die Diversität der Suchanfragen ab, da ähnliche Suchbegriffe zu ähnlichen Ergebnissen führten.

Mobile Update

Da immer mehr Menschen Smartphones und Tablets benutzen, kündigte Google 2015 das Mobile Update an. Hierbei wurden vor allem solche Seiten identifiziert und abgestraft, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind (also z.B. kein Responsive Design und zu lange Ladezeiten aufwiesen). Entgegen aller Befürchtungen hielten sich die Auswirkungen des Mobile-Updates in Grenzen; nur Seiten, die trotz der langen Ankündigung nicht optimiert wurden, büßten Sichtbarkeit ein. Bei einem zweiten Update 2017 fielen die Auswirkungen noch geringer aus: Mittlerweile sind fast alle Websites für mobile Geräte optimiert. Mobile Optimierungen wirken sich positiv auf das Ranking aus.
Das Mobile Update diente auch dazu, Suchanfragen über die Sprachsteuerung leichter zu verarbeiten. Mündlich verfasste Suchanfragen werden meist anders formuliert als schriftliche. Auf diesen Faktor reagierte das Mobile Update.

RankBrain

Mit Rank Brain setzte Google 2015 auf maschinelles Lernen. Im August verkündete Google, RankBrain sei bereits seit Monaten aktiv. Dieses Update zielte darauf ab, die Intention von Nutzern zu verstehen und aus dem Kontext Ergebnisse zu liefern, auch wenn die genauen Suchbegriffe nicht in der Suchanfrage enthalten waren. RankBrain macht es Google leichter, mehrdeutige Suchanfragen zu verstehen, indem es ähnliche Suchanfragen miteinander abgleicht. Auch mit umgangssprachlichen Suchanfragen oder neuen Wortschöpfungen kann Google seit RankBrain besser umgehen. Wie auch schon das Mobile Update verbessert es zudem auch Suchanfragen über die Sprachsteuerung.
Auf die Rankings hatte RankBrain gravierende Auswirkungen, da Google durch das maschinelle Lernen im Vergleich zu vorher vor allem bei umgangssprachlichen Suchanfragen deutlich sinnvollere Ergebnisse anzeigte. Seit RankBrain haben andere Rankingfaktioren, wie etwa Key Word oder Backlinks, an Bedeutung verloren. Auf der Basis von maschinell erstellten Statistiken setzt Google nun verschiedene Suchanfragen miteinander in Verbindung, um die Nutzer-Intention zu identifizieren, und ist nun in der Lage, die Relevanz eines Themas im Kontext zur Suchanfrage zu identifizieren.

Phantom Update / Quality Update

Beim Phantom Update oder Quality Update, das 2015 vorgenommen wurde, handelt es sich um eine Veränderung an Googles Core Algorithmus. Auch dieses Update fokussiert sich auf die Intention des Nutzers. Begünstigt wurden erneut Websites, die Unique Content lieferten; abgestraft wurden überoptimierte Seiten. Allerdings büßten auch Seiten mit hochwertigem Content an Sichtbarkeit ein. Die genaue Vorgehensweise des Phantom Updates bleibt unklar. Zwischen dem 4. und 11. Mai 2015 verloren Domains weltweit zwischen 20% und 60% an Sichtbarkeit.

Fred Update

Ende März 2017 bestätigte Google ein Update, das inoffiziell den Namen Fred erhalten hat. Laut einer Sistrix-Analyse sind erneut vor allem Seiten betroffen, die Nutzern wenig relevanten Content liefern und zudem viele Anzeigen im oberen, sichtbaren Teil der Seite, also „above the fold“, beinhalten. Auch Seiten, die mithilfe von Keywords „überoptimiert“ wurden, wurden mit schlechteren Ranking-Plätzen abgestraft, ebenso wie Websites mit wenig oder veralteten Inhalten. Kurz: Seiten, die schon bei Panda und Penguin abgestraft wurden, büßten auch nach dem Fred-Update erneut Ranking-Plätze ein.

Video Carousels Update

Durch das Video Carousels Update wurden im Jahr 2018 die Video-Karuselle in die Suchergebnisse eingebunden. Dadurch entfallen diese Ergebnisse in den SERPs.

E-A-T-Update

Dieses Update steht für die Qualitätssicherung des Inhaltes eines Suchergebnisses. Ausgeschrieben bedeutet es Expertise, Authority und Trust und soll eine Grundlage für eine qualitative Überprüfung bieten. Damit lässt sich Fachwissen und reines Marketing voneinander abgrenzen. Qualitativ hochwertige Webseiten werden auch in Zukunft weit oben bei den Suchergebnissen zu finden sein.

BERT

Das Update BERT (Bidirectional Encoder Representations Transformers) wurde im Oktober 2019 ausgerollt. Es sorgt dafür, dass die Suchmaschine Verbindungen und Suchinentionen auch bei Long-Tail-Keywords erkennt. Auch umfassendere Themengebiete sollen somit abgebildet werden. Das Update gehört zu den größten Updates der Google-Geschichte.

Übersicht der Google Updates

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht, die die wichtigsten Google Updates seit dem Jahr 2001 aufzeigt.

Google Updates: Zeitstrahl von 2001-2009

Google Updates: Zeitstrahl von 2010-2021

Google Updates: Zeitstrahl von 2019-2022

Warum ist es wichtig, die Updates zu kennen?

Das Internet ist schnelllebig und entwickelt sich stetig weiter. Daran trägt Google mit seinen Updates einen großen Anteil. Was noch 2013 als gängiges Mittel in der Suchmaschinenoptimierung galt, kann heute zu Ranking-Abstufungen führen. Aktualisierungen wie das Penguin- oder Panda-Update haben einige alte SEO-Maßnahmen obsolet gemacht. Keyword-Stuffing, also eine sehr hohe Keyword-Dichte, bringt eine Website heute nicht mehr auf die oberen Ränge der Suchergebnisse, sondern ans untere Ende. Dasselbe gilt für massenhafte, unseriöse Backlinks. Umso wichtiger ist es im Online-Marketing, auf dem neuesten Stand zu bleiben. 

Abnehmende Transparenz bei Google

Kommunizierte Google anfangs noch relativ offen, wenn Updates bevorstanden oder vorgenommen wurden, so hat die Transparenz mittlerweile stark abgenommen. Google hält sich inzwischen bedeckt; Updates fallen in erster Linie durch drastische Veränderungen in der Sichtbarkeit auf, die von SEOs weltweit beobachtet werden. Auch die Richtlinien, nach denen die einzelnen Updates vorgehen, gibt Google nicht mehr bekannt. Da zahlreiche Weiterentwicklungen der Updates mittlerweile in Echtzeit agieren und die Schwankungen der Sichtbarkeit nicht immer so dramatisch ausfallen wie z.B. nach dem Penguin Update, ist eine genaue Überwachung der Sichtbarkeitskurven nötig, um Aktualisierungen des Algorithmus festzustellen.
Um herauszufinden, auf welche Faktoren ein neues Update abzielt, analysieren SEOs stichprobenhaft Domains, die nach bestätigten oder vermuteten Updates an Sichtbarkeit eingebüßt haben.

Wir als Ihre SEO Agentur behalten stets den Überblick über jegliche Google Updates, damit die Änderungen keine negativen Einfluss auf Ihren Stand in den Suchergebnissen haben. Kontaktieren Sie uns gerne.

Häufige Fragen

Wie häufig gibt es Google Updates im Jahr?

Pauschal lässt sich dazu keine genaue Aussage treffen. Grob geschätzt gibt es ungefähr 600 kleinere Updates jährlich.

Warum führt Google Updates durch?

Google möchte durch seine Updates den Nutzern die Suche erleichtern und ihnen bestmöglich bei ihrem Problem oder ihrer Fragestellung helfen.

Welche Arten von Google Updates gibt es?

Es wird beispielsweise zwischen Updates differenziert, die technisch oder rechtlich bedingt sind.

Quellen

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