Das Google Penguin Update bezeichnet eine Update-Reihe des Google Ranking Algorithmus, die seit dem 24. April 2012 in unregelmäßigen Abständen aktualisiert wird.

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Intention des Google Penguin Update

Ziel des Penguin Updates ist es die Manipulation der Suchergebnisse (SERP) durch Web-Spam und Überoptimierung einzugrenzen. Daher war das Penguin Update zunächst unter dem Namen „Webspam Algorithmus Update“ bekannt. Welche Faktoren genau für die Bewertung hinzugezogen werden ist nicht offiziell bekannt, es richtet sich jedoch vor allem gegen jede Art des Verstoßes gegen die Google Webmaster Richtlinien. Dazu zählen Techniken und Methoden aus dem Black Hat SEO wie z.B. Keyword Stuffing, Linkspam und weitere Techniken. Auch der Linkkauf im Bereich des Linkbuilding zählt in dem Falle einer Vererbung des PageRank zu den unerlaubten Methoden. 

Das Penguin Update war das zweite Update in einer Reihe von Qualitätsmaßnahmen welche seit dem Jahr 2011 mit dem so genannten Panda Update startete. Das Panda Update richtete sich im Gegensatz zum Penguin Update vor allem gegen Webseiten mit schlechtem oder geringem Inhalt (Thin Content) ohne Mehrwert für den Nutzer. Während beim Pinguin der Fokus auf vor allem auf Spam-Links und der Überoptimierung der Linktexte mit Money Keywords liegt.

Matt Cutts, ehemaliger Head of Webspam bei Google, sagte zum Update:

We want people doing white hat search engine optimization (or even no search engine optimization at all) to be free to focus on creating amazing, compelling web sites.

Neben den algorithmischen Abstrafung gibt es auch die manuellen Maßnahmen bei denen Mitarbeiter von Google manuell Webseiten prüfen und diesen bei Verstößen Straffen wie Rankingverluste oder Ausschluss aus dem Index auferlegen. In solchen Fällen kann nach einer Bereinigung eine Wiederaufnahmeantrag gestellt werden.

Googe Penguin Versionen

In der Vergangenheit bestätige Google Ranking Algorithmus Updates regelmäßig, so dass recht genaue Informationen dazu vorhanden waren und Änderungen auf Updates zurückgeführt werden konnten. Seit einiger Zeit ist Google jedoch dazu übergegangen zum einen die Update-Rhythmen deutlich kleinteiliger zu gestellten, was bedeutet, dass viele kleine Änderungen über das Jahr verteilt erfolgen, und zum anderen auch größere Änderungen unkommentiert gelassen werden. Damit können Veränderungen im Ranking schwerer als in der Vergangenheit einer Ursache zugeordnet werden.

Bekannt sind daher vor allem Penguin Neuerungen aus der Vergangenheit.

  • Penguin 1.0: Algorithmus-Update, 24. April 2012
  • Penguin 1.1: Data Refresh, 24. Mai 2012
  • Penguin 1.2: Data Refresh, 5. Oktober 2012
  • Penguin 2.0: Algorithmus-Update, 22. Mai 2013
  • Penguin 2.1: Data Refresh, 4. Oktober 2013
  • Penguin 3.0: Data Refresh, 17. Oktober 2014

Über Penguin 4.0 (Real-Time Google Penguin Update) wird schon seit geraumer Zeit spekuliert. Ob dieses inzwischen ausgerollt ist oder noch im internen Testing bei Google ist darüber gibt es keine Informationen. Die neuste Version soll jedoch deutlich schneller reagieren (Real-Time) als bisherige Versionen. Diese waren stehts eher Punktuell und so von großer Auswirkung. Es ist also möglich, dass Version 4.0 bereits aktiv ist, Webmaster auf Grund der vielen kleinen Ranking Änderungen diese nicht zuordnen können. Das Real-Time-Update bedarf keines Data-Refreshes mehr, sondern wird in den Kern der Suchmaschine implementiert. Somit können sich schlechte Links umgehend auf das Ranking auswirken und nicht erst nach einem erneuten Data-Refresh.

Auswirkungen des Penguin Updates

Webseiten welche in der der Vergangenheit vom Penguin Update betroffen waren konnten dies in der Regel an einem schlagartigen Abrutschen des der Rankings im einem Sichtbarkeitsindex (wie dem von Sistrix) feststellen, welcher auch in den folgenden Wochen und Monaten auf sehr niedrigem Niveau blieb. In der Regel müssen vom Webmaster aktiv Maßnahmen ergriffen werden um nicht einen dauerhaften Rankingverlust zu erleiden. Ein solch starkes und schnelles Abrutschen auf Grund eines Penguin Penaltys ist heute jedoch in der Regel selten zu beobachten, da Google die Updates langsamer und stetiger ausrollt.

Screenshot: Sichtbarkeitsverlust einer Domain bei Google nach dem ersten Penguin Update 2012
Screenshot: Sichtbarkeitsverlust einer Domain bei Google nach dem ersten Penguin Update 2012

Algorithmus-Update oder Data Refresh?

Zu unterscheiden ist zwischen einem Algorithmus-Update und einem Data Refresh. Bei einem echten Updaten werden die Faktoren welche der Algorithmus zu Neuberechnung nutzt verändert und neue hinzugenommen. Ein solches echtes Update stellt eine Weiterentwicklung dar, hier fließen Erfahrungen und neue Erkenntnisse ein um Webspam besser zu erkennen.

Beim Data Refresh hingegen wird die zugrundeliegende Datenbasis zu Berechnung des Algorithmus aktualisiert. Das heißt alle gesammelten Daten seit dem letzten Update oder Data Refresh werden unter Berücksichtung der bisherigen Erfahrungen bei einer Neugewichtung erneut vom Algorithmus überprüft und ausgewertet. Webmaster die in der Zwischenzeit ihr Linkprofil bereinigt haben können also auf wieder steigende Rankings hoffen.

Funktionsweise / Faktoren des Google Penguin Update

Wie genau Google welche Faktoren berechnet ist ebenso wenig öffentlich bekannt wie die Faktoren selbst. Auf Grund des massiven Absinkens in einem kurzen Zeitraum ist man jedoch in der Lage auf Grund von Datenanalysen Rückschlüsse auf die Gründe zu ziehen. Betroffen sind demnach vor allem solche Webseiten die ein unnatürliches und manipuliertes Backlink-Profil besitzen. Was als unnatürlich gilt das ist jedoch nicht eindeutig festgelegt und kann sich von Branche zu Branche sehr stark unterscheiden. Daher ist es Grundsätzlich zu empfehlen das eigene Linkprofil regelmäßig zu prüfen uns so ggf. Entwicklung in der eigenen Branche zu erkennen welche eine Gefahr mit sich bringen können.

Folgenden Pinguin Einflussfaktoren gelten als gesichert:

  • Schlechte Linktexte
    Der Anchor Text ist und war eines der wichtigsten Einflussfaktoren bei der Manipulation des Linkprofils. Durch die Verwendung von harten Money Keywords im Linktext kann auch heute noch ein sehr großer Einfluss auf das Ranking der linknehmenden Webseite genommen werden. Hier sucht der Algorithmus nach unnatürlichen Mustern im Verhältnis von Money-, Brand- und Non-Keyword-Link-Texten. Die Verteilung innerhalb der verschiedenen Branchen kann dabei jedoch sehr unterschiedlich ausfallen.
  • Qualität der BacklinksUnter Qualität des Backlinks sind verschiedene Faktoren zu verstehen. Hier geht man davon aus, dass schlechte Links vor allem von Webseiten stammen die keinen Mehrwert bieten oder sogar ausschließlich zum Aufbau von Links verwendet werden. Minderwertige Links kommen demnach zum Beispiel aus: Linkfarmen, Artikelverzeichnisen, Webkatalogen, Presseportalen, Blog Kommentaren, Footern, abgestraften oder nicht indexierten Webseiten und natürlich auch von Linknetzwerken (Bad Neighbourhood). Nicht jeder dieser Links stellt den Webmaster direkt vor ein Problem, auch hier in das Verhältnis entscheidend.
  • Hohes Linkwachstum
    Unnatürlich kann auch ein Linkprofil sein welches zu schnell wächst. Waren es bisher 50 Links im Monat und schnellt dieser Wert plötzlich auf 1.000 Links im Monat so liegt eine Manipulation nahe. Natürlich kann auch auf Grund plötzlich gewonnener Bekanntheit das Wachstum so stark ansteigen. Dennoch kann bei einer solchen Veränderung der Peguin aufmerksam werden.
  • Relevanz der Backlinks
    Google versucht mehr und mehr zu einer semantischen Suchmaschine zu werden und die Inhalte zu verstehen. Der Algorithmus versucht zu erkennen ob der Link zu dem Thema der linkgebenden Webseite passt oder ob dieser willkürlich in Inhalten platziert wurden welche nichts mit dem Thema der Zielseite zu tun hat. Wird auf einer Webseite über Hundeernährung plötzlich auf ein Hotel verlinkt so kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass hier der Link manipuliert wurde.
  • Linkkauf
    Bezahlte Links welche nicht das Attribut „nofollow“ tragen (also sogenannte Nofollow-Links sind) verstoßen gegen die Webmaster Richtlinien und sind damit potenziell Ziel des Pinguins. Webmaster ,welche Wert auf White Hat Seo legen, sollten daher beim platzieren von Artikeln und anderen Inhalten welche zu ihrer Webseite verweißen darauf Wert legen, dass ausschließlich nofollow Links verwendet werden, da sonst die Gefahr einer Abstrafung droht. Das ganze basiert auf der Annahme, dass Google einen Link als eine Empfehlung ansieht. Wird diese z.B. durch Geld manipuliert entsteht ein Vorteil gegenüber Wettbewerber welche sich an die Richtlinien halten.

Google Penguin Penalty Recovery

Um eine Webseite welche im Penguin Update betroffen ist „befreien“ sind eine Reihe an Maßnahmen zu empfehlen.

  • Backlink Analyse
    Spätestens nach einem Schadensfall sollte das eigene Backlinkprofil sowie das der relevanten Konkurrenten auf Unterschiede und Gefahren im eigenen Profil untersucht werden. Denn immer wieder kommt es vor, dass die Konkurrenz mittels Spam-Attacke nvermeidlich bessere Webseite aus dem Index „schießen“ möchte. Bleibt ein solches Vorgehen lange unentdeckt so kann ein großer und langfristiger Schaden entstehen.
  • Schlechte Backlinks Disavowen
    Bei der Analyse des eigenen Linkprofils wird der Webmaster im Schadensfall in der Regel schlechte Backlinks finden. Diese sollten über des Disavow Tool entwertet werden um die Links in Zukunft nicht mehr in die Wertung einfließen zu lassen.
  • Backlinks abbauen
    In der Regel ist dieser Weg sehr aufwendig und kostenintensiv, daher sollte nur wenn Aussicht auf Erfolg besteht Kontakt zu den Webmaster linkgebender Webseiten aufgenommen werden.
  • Kontinuierlich neue Backlinks aufbauen
    Um das eigene Linkprofil wieder auf Vordermann zu bringen sollten neue Links aufgebaut werden um damit den schlechten Zustand langsam zu stärken. Und zwar langsam, kontinuierlich und vor allem themenrelevant). Neue Backlinks können Beispielsweise über hochwertigen Content gesammelt werden, der durch seine Hochwertigkeit selbstständig verlinkt wird.
  • Content Optimieren
    Der Penguin kann auch bei Seiten mit Keyword Stuffing und sehr hoher Keyword Dichte zuschlagen. Sofern solche Techniken noch genutzten wurden ist auch hier Nachsitzen angesagt und die Inhalte müssen überarbeitet oder besser neu und für echte Menschen erstellt werden.

Nach den Maßnahmen heißt es in aller Regel abzuwarten, da ein Recovery nicht von heute auf morgen gemacht ist. Auch die Google Algorithmen arbeiten nicht so schnell, dass sofort wieder die alten Rankings zurückkehren. Der Webmaster muss sich das Vertrauen der Suchmaschine tatsächlich wieder erarbeiten. Das kann zum Teil mehrere Monate dauern.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Google ist mit einem Marktanteil von über 90 Prozent in Deutschland einer der Traffic Lieferanten, insofern ist die Bedeutung und der Einfluss des Updates sehr groß einzuschätzen. Grundsätzlich sollten Webmaster zwar versuchen ihre Besucherquellen zu diversifizieren und damit unabhängiger von einem Kanal zu werden, dennoch hat ein starkes Absinken des Traffics von Google in der Regel eine große Auswirkung die kurzfristig mit anderen Maßnahmen wie z.B. Suchmaschinenwerbung kompensiert werden muss. Langfristig bewegen sich alle Webmaster welche sich nicht an die Webmaster Richtlinien halten auf einem gefährlichen Scheideweg.

Kritik

Google steht in vielerlei Hinsicht unter Kritik, so auch beim Vorgehen des Penguin Updates. Auf Grund dessen, dass es kaum offizielle Informationen zur Wirkungsweise des Algorithmus gibt können Webmaster nur schwer reagieren und befinden sich auf Grund der Marktmacht Googles gleichzeitig in einer starken Abhängigkeit. Da im Gegensatz zu einer manuellen Maßnahme auch keine Meldung in der Google Search Console zu sehen ist weiß der Webmaster nie zu 100 Prozent genau ob seine Seite betroffen ist oder nicht. Da Nutzer üblicherweise zum Single Homing neigen und ausschließlich Google zur Suche verwenden haben die betroffenen Webmaster ein Problem. In diesem Kontakt ist es fraglich ob ein Vorgehen bei dem wichtige Änderungen mit Auswirkungen auf Dritte als Firmengeheimnis eingestuft werden sollten oder ob so ein Vorgehen nicht sogar gegen kartellrechtliche Vorschriften verstößt. Zwar gibt es mit dem Webmaster Central Help Forum eine Anlaufstelle in der sich Webmaster melden können. Das ihnen dort geholfen wird ist hingegen keineswegs gesichert.

Quellen

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