Ein In-Depth Article bezeichnet im Rahmen von Google einen Bereich innerhalb der SERPs, welcher auf Fachartikel zu generischen Suchanfragen hinweisen. Primär wird das Feature in englischsprachigen Standorten wie den USA und dem Vereinigten Königreich getestet, wobei es zwischen 2013 und 2016 verstärkt eingesetzt wurde. In Deutschland gibt es die In-Depth Artikel zur Zeit noch nicht (Stand: November 2017).

Beispiel und Vorkommen

Das In-Depth Article Feature wurde erstmals 2013 eingeführt. Ziel dieses Features war es, Suchergebnisse mit einer hohen Qualität einen besonderen Platz zuzuordnen. In-Depth Article sollen vor allen Dingen bei Suchanfragen mit umfassenden Themengebieten geschaltet werden, damit Nutzer sich tiefgründiger mit einer Materie befassen können.

Lange waren In-Depth Article nur für Nutzer in den USA verfügbar. Ab 2014 konnten sich auch britische User an dem Feature erfreuen. Mittlerweile werden die In-Depth Article nicht in den SERP angezeigt, wobei das Feature schon 2016 kurzzeitig abgestellt und dann wieder angestellt wurde (Stand: November 2017). Immer wieder testet Google, wie Suchergebnisse für den Nutzer am besten dargestellt werden. Relevante Ressourcen sollen dabei möglichst hervorgehoben werden, weshalb sie immer verstärkter auf Rich Snippets, Knowledge Graphs und eben auch In-Depth Articles setzen.

Die Gestaltung des In-Depth Article Bereichs ändert sich dabei immer wieder. Mal wird das Favicon als Logo implementiert, mal wird nur beim ersten Artikel ein Ausschnitt des Beitragbildes gezeigt.

In-Depth Articles außerhalb der USA

Da das Feature hauptsächlich im US-zentrischen Raum implementiert wurde, blieb es lange fremd für ausländische Nutzer. In Deutschland haben sich In-Depth Artikel noch nicht sehen lassen. Die Frage, ob dies in der Zukunft geändert wird, bleibt für SEOs offen.

Funktionsweise und Ausrichtung auf In-Depth Articles

Die Tatsache, dass In-Depth Articles momentan nicht verfügbar sind, schließt nicht aus, dass sie es auch in der Zukunft sind. Deswegen ist es empfehlenswert, Webseiten trotzdem auf In-Depth Articles auszurichten. Grund dafür: Die Implementierung des Features nutzt Mikrodaten, die ohnehin schon für andere Features von Google genutzt werden. Mikrodaten dienen zur Auszeichnung und Kategorisierung von Informationen innerhalb eines Dokuments. Rich Snippets, Knowledge Graphs und Schlagzeilen beziehen bereits relevante Informationen aus den Mikrodaten, die nach den schema.org Richtlinien fungieren. Google selber rät Webmastern dazu, dieses Markup für In-Depth Articles zu nutzen. Dafür müssen folgende Attribute entsprechend gekennzeichnet werden:

  • Titel (headline)
  • Alternativer Titel (alternativeheadline)
  • Beitragsbild (image): Dieses Bild muss indexier- und crawlbar sein
  • Artikelbeschreibung (description)
  • Datum der Veröffentlichung (datePublished)
  • Hauptteil des Artikels (articlebody)

Mit Hilfe eines Algorithmus erkennt Google dann, ob sie einen Artikel im In-Depth Bereich anzeigen. Dafür wird anhand von Verweildauer und Bounce Rate errechnet, wie relevant eine Seite zu einer Suchanfrage ist. Weiterer Vorteil: Webseiten, die Google auf eine geordnete Struktur hinweisen, lassen sich besser vom Spider crawlen. Sie verstehen eine Seite dadurch nämlich besser und stellen sie eher in gesonderten Bereichen, wie den In-Depth Articles, dar.

In-Depth aus der SEO-Sicht

Da das Feature hierzulande noch nicht eingeführt wurde, ziehen deutsche SEOs in der Praxis keinen Nutzen aus den In-Depth Articles. Da In-Depth Articles aber ein Mark Up nutzen, welches auch für andere Bereiche des Semantic Webs genutzt wird, können Webmaster auch dadurch profitieren.

Grundsätzlich fügen sich In-Depth Article dem Motto “Content is King”. Suchmaschinen, allen voran natürlich Google, achten immer mehr auf Content und auch die Qualität des Inhalts. Deswegen werden relevante Artikel auch hervorgehoben, in dem sie gesondert in den SERPs dargestellt werden. Google möchte dabei besonders Zielgruppen mit akademischem Hintergrund ansprechen, da in den In-Depth Articles meist nur seriöse Quellen dargestellt werden. Besonders Nachrichtenseiten wie New York Times und The Guardian werden hier nämlich häufig angezeigt:

Theoretisch erhöhen In-Depth Artikel also den Trust beim Nutzer. Auch werden Treffer in diesem Bereich besonders hervorgehoben, da Nutzer mehr Informationen erhalten so wie ein passendes Bild, welches zum Lesen verlocken soll.

Ob kleinere Seiten von den In-Depth Articles profitieren können, ist zweifelhaft. Zum einen, da dieser Bereich nur geschaltet wird, wenn eine generische Suchanfrage getätigt wird. Bei diesen Keywords ist der Wettbewerb extrem groß und es ist schwieriger, dort auf einen vorderen Platz in den Rankings zu kommen. Befassen sich Seiten mit Nischen-Themen, würden für relevante Suchanfragen erst gar keine In-Depth Articles geschaltet. Zum anderen bevorzugt Google bereits etablierte Seiten, sodass es schwierig wäre, dort einen Eintrag zu erhalten.

Fazit zu In-Depth Articles

In-Depth Articles klingen in der Theorie aus der SEO Sicht vorteilhaft. Sie heben relevante Inhalte hervor und unterstützen qualitativ hochwertigen Content. Allerdings sind In-Depth Articles nur für wenige, bereits etablierte Webseiten relevant. In Deutschland sind die Fachbeiträge auf Google noch nicht etabliert. Stattdessen gibt es Bereiche für Nachrichten, Schlagzeilen und anderen Rich Snippets. Diese erfüllen eine ähnliche Funktion wie die In-Depth Articles: Hervorhebung des Contents. Da solche Fachbeiträge allerdings nur bei allgemeinen Themen angezeigt werden, bleibt die Frage, wie relevant sie für den Nutzer am Ende sind.

Für deutsche SEOs sind In-Depth Articles nach wie vor ein prekäres Gebiet. Es ist nicht klar, ob sie in Deutschland jemals geschaltet werden oder sogar bereits in den USA zur Vergangenheit gehören. Im Layout werden die Fachbeiträge nämlich erst nach allen anderen Rich Snippets und den organischen Suchergebnissen angezeigt. Letztlich stellt sich aus der User Perspektive die Frage, wie nützlich der Bereich der Fachartikel ist. Wenn die Suchanfrage bereits durch andere Features wie zum Beispiel Nachrichten und Schlagzeilen beantwortet wurde, ist dann noch ein In-Depth Article nötig? Fakt ist, dass Fachbeiträge keinen sehr hohen CTR aufweisen können. Zumindest ist er nicht höher als die Suchergebnisse der organischen SERPs. Dies könnte ein Grund sein, warum die In-Depth Artikel momentan in den USA nicht angezeigt werden und warum sie wahrscheinlich auch nicht nach Deutschland kommen.

Quellen

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