Interstitials (bzw. Interstitial Ads) sind eine Form der Bannerwerbung. Sie zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit des Nutzers durch den Einschub von Werbebotschaften zu erregen. Der Besuch einer Webseite wird also von einem Werbebanner unterbrochen, wobei dieser in verschiedenen Formen auftreten kann. Die weitverbreitetste Art von Interstitials ist die Popup Werbung, bei der ein neues Fenster im Browser geöffnet wird, ohne dass der User diesen Befehl bewusst ausführt. Im deutschsprachigen Raum werden Interstitial Ads deswegen auch als “Unterbrecherwerbung” bezeichnet.

Wirkweise – Auslöser und Ausweg

Interstitials werden ohne bewusste Zusage vom Nutzer ausgelöst. Ein Klick auf einen Link, auf einen bestimmten Bereich einer Webseite oder das Öffnen einer neuen Seite kann der Anstoß für die Unterbrecherwerbung sein. Sogar das Mouse-Over über ein bestimmtes Gebiet im Browser kann dazu führen, dass eine Interstitial Ad geöffnet wird. Nicht selten zielen sie mit Hilfe von Call To Action Elementen den Nutzer dazu auf, eine Interaktion nachzugehen. Die Ausblendung von Interstitials erfolgt entweder automatisch nach einem gewissen Zeitintervall oder muss vom Nutzer selber händisch geschlossen werden.

Hintergrund

Wörtlich wird Interstitials als “Zwischenräume” übersetzt und drückt aus, dass die Werbung einen Zwischenraum zwischen dem Besucher und der eigentlichen Seite bildet. Der Ursprung von Interstitials lässt sich bis in die 1990er Jahre zurückverfolgen, als Internetaktivist Ethan Zuckerman den Code für eine Art PopUp Ads als Reaktion von fehlerhaften Werbebanner entwickelte. Später entschuldigt sich Zuckerman für die unvorhergesehenen Ärgernisse, die Popup Fenster bei Nutzern verursachen. Pop-ups sind nämlich wenig gern gesehene Werbeformen im Internet und werden von Nutzern häufig als nervend empfunden.

Dennoch erkannten Werbebetreibende die Wirkstärke der Unterbrecherwerbung schnell. Bannerwerbung wird von vielen Menschen aufgrund des Gewöhnungseffekts nicht mehr wahrgenommen. Aus diesem Grund bieten Interstitials einen entscheidenden Vorteil gegenüber der herkömmlichen Werbemethoden:  Der Nutzer kann Interstitials kaum ignorieren, da sich diese vor den eigentlichen Website-Content schieben. Außerdem erfordert das Schließen einer Interstitial Ads häufig eine Aktion des Nutzers, womit ebenfalls Aufmerksamkeit erzeugt wird.

Werbeformen von Interstitial Ads

Obwohl Pop-Ups als die gebräuchlichste Form von Interstitials gelten, gibt es eine große Anzahl von weiteren Arten. Diese können in den verschiedensten Größen und Formen auftreten, wobei mit dem Fortschritt der Technik immer mehr Arten entwickelt werden.

 

Interstitial Ad
Interstitials Flash Layer Werbung

 

Neben Pop-ups gibt es zum Beispiel Flash Layers. Diese öffnen kein neues Fenster oder Tab im Browser im klassischen Sinne, sondern legen eine Ebene (Layer) über die eigentliche Webseite. In diesem Banner werden dann die Werbebotschaften angezeigt. Damit erzeugen sie gewissermaßen ein Fenster im Fenster.

Eine weitere verbreitete Form von Interstitial Ads ist die Pop-Under Werbung. Dieses funktioniert nach demselben Prinzip wie die Pop-Up Werbung, d.h es wird mittels Javascript ein neues Browserfenster oder -Tab geöffnet. Anders als bei seinem nahen Verwandten öffnet sich bei der Pop-Under Werbung ein Browserfenster im Hintergrund. Der Nutzer bleibt also auf der eigentlichen Webseite und merkt in aller Regel erst später, dass sich ein neues Fenster geöffnet hat.

Bei Superstitials handelt es sich um eine weitere immer beliebter werdende Form der Online Werbung. Anders als bei vielen anderen Interstitials tauchen Superstitials erst auf, wenn alle Grafiken, Animationen, Videos oder Audiodateien im Hintergrund geladen wurden. In der Regel nehmen Superstitials das gesamte Desktopfenster ein und erwecken somit mehr Aufmerksamkeit bei dem Besucher.

Mobile Interstitials

Interstitial Ads kann man nicht nur im Desktop Bereich antreffen. Auch im mobilen Bereich werden sie immer häufiger genutzt und werden deswegen Mobile Interstitials genannt. Dabei wird zwischen Werbung im Browser und In-App Werbung unterschieden. In beiden Fällen können Interstitials auftreten, da Werbebotschaft auf den ganzen Bildschirm oder Teile des Bildschirms erscheinen können. Sie überdecken damit den eigentlichen Inhalt.

Bei der In-App Werbung wird in einigen Fällen ein zusätzlicher Reiz geschaffen, indem Nutzer durch Anschauen eines Werbevideos zum Beispiel Bonuspunkte erhalten. Besonders bei Spiele Apps wird diese Art von Marketing deswegen häufig genutzt.

Blockieren von Interstitials

Interstitials können durch verschiedene Dienste und Erweiterungen für den Browser blockiert werden wie zum Beispiel Adblock. Meistens sind davon aber nur Pop-Ups betroffen, welche von vielen Browsern auch von Haus aus blockiert werden können. Bereits 2004 hat Opera seinen Usern ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, um Pop-Up Ads zu umgehen. Wenig später zog auch Mozilla Firefox nach, gefolgt von Internet Explorer.

Interstitials aus Online-Marketing Sicht

Interstitial Ads bringen auf den ersten Blick viele Vorteile mit. Sie erregen mehr Aufmerksamkeit und erzwingen den User regelrecht, sich mit der Werbebotschaft auseinanderzusetzen. Weiterhin gibt es kaum Grenzen bei Interstitials: man kann Bilder, Animationen, Informationen, Videos und Tondateien mithilfe von Interstitials darstellen. Genau deshalb gelten sie auch heute noch als wirksame und versatile Werbeform.

Das Problem von Interstitial Ads ist allerdings, dass sie häufig sehr aufdringlich auf den Besucher wirken. Besonders dann, wenn sie sich erst nach einem bestimmten Zeitintervall schließen lassen, können sich Besucher in ihrer Autonomie verletzt fühlen und empfinden die Werbung als Störung. So steigert sich die Bounce Rate einer Website. Plötzlich auftretende Unterbrecher-Werbung kann beim Nutzer zu Irritationen führen. Diese kann dazu führen, dass Nutzer eine Website zukünftig meiden. Dies kann bis hin zur Angst vor Viren oder anderen Malware führen, und der Nutzer wird die Website möglicherweise sofort verlassen (wodurch die Verweildauer reduziert wird) und sogar vermeiden. Aus diesem Grund sollten Interstitial Ads nur sparsam eingesetzt werden und nur auf themenrelevanten Seiten geschaltet werden.

Darüber hinaus unterliegen Interstitials der Gefahr, von Google in naher Zukunft abgestraft zu werden. Seiten mit störender mobiler Unterbrecherwebung werden seit Anfang 2017 bereits von der Suchmaschine abgestraft (siehe Google Webmaster Blog). Somit beeinflussen Interstitials direkt das Ranking bei Google und spielen damit auch eine wichtige Rolle in der SEO. Als Beispiele für akzeptable mobile Interstitials gibt Google folgende Modelle an:

 

Beispiele für gute mobile Interstitials
Mobile Interstitials Google Empfehlungen

 

Die deutsche Übersetzung: Beispiele von Interstitial Ads, die nicht von der neuen Regelung beeinflusst werden, wenn sie verantwortungsvoll eingesetzt werden

  1. Ein Beispiel eines Interstitials für die Nutzung von Cookies
  2. Ein Beispiel eines Interstitials der Altersverifikation
  3. Ein Beispiel eines Banners, welcher einen akzeptablen Anteil des Bildschirms einnimmt

Häufige Fragen

Was sind Interstitials?

Bei Interstitials handelt es sich um eine Art von Werbebannern, die Nutzern auf Websites angezeigt werden. Sie unterbrechen deren Besuch auf dem Angebot und werden eingeschoben.

Wie wird ein Interstitial ausgelöst?

Die Werbebanner, die häufig in Form von Pop-ups erscheinen, werden nicht wissentlich vom Nutzer ausgelöst. Bei der Aktivierung kann es sich um einen bestimmten Klick, das Öffnen eines Links oder auch nur ein Mouse-Over handeln.

Welche Arten von Interstitials gibt es?

Neben Pop-up Werbung gibt es außerdem sogenannte Pop-Under, Flash Layers oder immer beliebter werdende Superstitials.

Quellen:

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