Als Linkstruktur wird sowohl die Architektur der eingehenden, als auch der internen Links bezeichnet. Dabei werden unter anderem die folgenden Faktoren mit in die Linkstruktur einbezogen: Anzahl der Links (intern und extern), Qualität der Links, Linkziele, Ankertexte der Links und auch die Quellen aus denen die Links stammen. In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat die Linkstruktur einen essentiellen Einfluss auf das Ranking einer Webseite. Dabei werden interne und externe Einflussfaktoren unterschiedlich gewichtet. Die interne Verlinkung vererbt dabei Link Juice, als auch hilft diesem dem Nutzer sich besser auf der Seite zurecht zu finden. Die externe Struktur vererbt Domain Trust von der linkgebenden Webseite, als auch weitere rankingrelevante Faktoren.

Externe Linkstruktur

Als externer Link oder auch Backlink bezeichnet man die Verlinkung von einer externen Webseite zur eigenen. Die Links vererben sowohl Domain Trust, als auch durch den Ankertext weitere wichtige Informationen zur Relevanzberechnung des Ranking zu bestimmten Suchbegriffen. Neben reinen rankingrelevanten Faktoren sind externe Links durch den direkten Traffic besonders interessant für Unternehmen.

Bestandteile der Struktur

Die externe Linkstruktur einer Webseite setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:

  • Anzahl der eingehenden Links: Die Linkpopulatrität und somit die reine Anzahl der Backlinks einer Domain war eine lange Zeit einer der wichtigsten Faktoren für das Ranking. Jedoch wurde durch das Penguin Update von Google dem reinen Linkspam ein Riegel vorgeschoben. Heute sollte bei externen Links die Qualität ganz klar vor der Quantität kommen.
  • Ankertexte: Die Anchor Texte spielen nach wie vor eine wichtige Rolle für die Relevanzberechnung der Link nehmenden Webseite. Durch den Linktext wird der Suchmaschine mitgeteilt welche Inhalte auf der Zielseite zu erwarten sind. Diese Möglichkeit der Manipulation wurde ebenfalls durch das Penguin Update eingedämmt. Ein exzessives nutzen von Money Keywords kann auch heute noch eine Penalty mit sich bringen. Ein gezieltes einsetzten zur Optimierung auf Longtail-Keyword kann aber auch heute noch empfohlen werden, jedoch unter der Berücksichtigung der gesamten Linkstruktur.
  • Linkziele: Durch das gezielte Verlinken von Inhalten mittels Deep Links wird das Linkziele gestärkt. In der Regel haben Webseite mehr Deep Links als Links zur Startseite, da in der Tiefe der Domain besonders wertvolle Inhalte (Content oder Produkte) liegen die von den Nutzern verlinkt werden.
  • Linkquellen: Nicht jeder Link ist Wertvoll. Besonders Links aus schwachen Quellen wie Artikelverzeichnissen, Presseportalen oder auch Blog Kommentare sollten nur noch vereinzelt oder gar nicht genutzt werden.
  • Linkplatzierung: Je weiter oben im Content ein Link platziert ist, desto relevanter ist dieser in den Augen von Google. Dies ist auf das Random Surfer Modell zurückzuführen. In diesem heißt es das Links relevanter sind, sobald die Klickwahrscheinlichkeit auf diese steigt. Ein Link, weiter oben im Content, ist somit immer einem Footer-Links vorzuziehen.
Schematische Darstellung einer Linkstruktur.
Schematische Darstellung einer Linkstruktur.

Mit Konkurrenz-Analyse zur optimalen Linkstruktur

Gibt es eine optimale Linkstruktur? Ja, allerdings immer nur im Bezug zur aktuellen Konkurrenz. Denn je nach Nische und Keyword berechnet Google – und auch jede andere Suchmaschine – eigene Toleranzen in Bezug auf die oben genannten Punkte wie Ankertexte oder auch Anzahl der eingehenden Backlinks. Zur Berechnung der Rahmenbedingungen unter welchen ein erfolgreiches Linkmarketing stattfinden kann, müssen daher bereits gut platzierte Konkurrenzen aus der jeweiligen Nische zu Analyse herangezogen werden.

Auch hier muss noch einmal gesagt werden, dass aktiver Linkaufbau durch Google, als ein Verstoß gegen die Webmaster Guidelines gesehen wird, sobald die Links PageRank vererben. Wird der Link mit dem Nofollow-Attribut versehen (wird es folglich zu einem Nofollow-Link) so besteht keine Gefahr.

Zur Generierung von hochwertigen Links sollte daher auf Contentmarketing-Maßnahmen gesetzt werden. Durch die Erstellung von hochwertigen Inhalten ist es dem Unternehmen möglich die eigene Webseite zur Quelle für Informationen zu machen. Somit werden andere Webseitenbetreiber zur Unternehmensseite verlinken.

Die Konkurrenz-Analyse bietet jedoch die Möglichkeit auch in einem natürlich gewachsenen Linkprofil, proaktiv mögliche Risiken z.B. in den Money Keywords abzuwehren. Hierzu bietet sich das Disavow Tool an (mehr Information), mit welchem man eingehende Links aus der Rankingberechung aktiv ausschließen kann. So können nicht nur Fehler aus der Vergangenheit wieder ausgebügelt werden, sondern auch Spam Attacken von Konkurrenten unschädlich gemacht oder zumindest abgemildert werden. Voraussetzung hier ist eine Monitoring neuer externer Links um mögliche Gefahren zu erkennen. Auch eine regelmäßige Auditierung des eigenen Linkprofils als auch der Profile der Konkurrenten ist notwendig um Entwicklungen nicht zu verschlafen.

Interne Linkstruktur

Die interne Linkstruktur dient vornehmlich der Nutzerführung (Usability), aber auch der effizienten Steuerung des Crawl Budget. Somit fällt die Optimierung der internen Linkstruktur neben dem Teilgebiet der Usability Optimierung auch in die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Durch eine geschickte Steuerung der Crawler, können Inhalte auf der Webseite für die Suchmaschinen priorisiert werden. Optimaler Weise sind es diese Inhalte, welche ein hohes Suchvolumen innehaben und im besonderen Maß des Unternehmenszielen beitragen. Es sollte keine Unterseiten alleine auf Grund des hohen Suchvolumens priorisiert werden.

Ebenso wie bei externen Links, vererben auch interne Links Pagerank an die verlinkte Seite. Somit sind intern auch die Seiten am wichtigsten, die intern die meisten Links erhalten.

Grundsätzlich sollte die Webseitenarchitektur möglichst Flach aufgebaut sein, so dass jede Unterseite in maximal 3 Klicks erreicht werden kann. Im Gegensatz zur externen Verlinkung, kann bei internen Links nach Belieben mit harten Ankertexten gearbeitet werden, da in diesem Fall keine Abstrafung durch Google droht. Durch diese Möglichkeit können auf einer Seite komplette Keywordcluster (mehr Infos unter Siloing) abgefangen werden, wie z.B. “Penguin Update” und “Google Penguin Update”. Diese Ankertexte können dann auch intern genutzt werden, um die Relevanz zu den jeweiligen Suchbegriffen zu stärken.

Ein wichtiges Thema der internen Verlinkung ist ebenfalls die korrekte Umsetzung einer möglichen Pagination. Hier werden zusammenhängende Inhalte auf mehr als eine Seite verteilt (z.B. weil diese zu umfangreich sind und sonst die Usability leiden würden). Wird die Pagination nicht richtig umgesetzt so verteilt sich die Linkkraft nicht optimal.

Linkstruktur visualisieren & analysieren – Tools und Tipps

Zur Optimierung der internen Verlinkung der Webseite kann es nützlich sein, sich den aktuellen Linkfluss auf der Seite visualisieren zu lassen. Zur Visualisierung stehen Ihnen die folgenden Tools zur Verfügung:

  • Google Search Console: Keine direkte Visualisierung, jedoch kann schnell erkannt werden, welcher Inhalt intern auf der Seite am meisten verlinkt wird. Hier können schnelle Rückschlüsse zur Optimierung gezogen werden.
  • Nullpointer Webtrace: Analyse von maximal 1000 Seiten/Unterseiten, daher eher für kleiner Projekte gedacht. URL zum Tool.
  • Gephi: Ein sehr mächtiges Tool zur Visualisierung von internen Verlinkungen. Hier geht es zum Tool.
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