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Microsoft Advertising

Microsoft Advertising (bis 2019 Bing Ads) sind bezahlte Pay-per-Click-Anzeigen, die auf den Suchmaschinen Bing und Yahoo sowie beispielsweise Ecosia, DuckDuckgo oder AOL geschaltet werden können. Mithilfe von Suchanzeigen ist es möglich, die gewünschte Zielgruppe direkt anzusprechen und auf die Webseite des Unternehmens zu führen. Microsoft Advertising (Bing Ads) stellt eine Alternative oder Ergänzung zur Suchmaschinenwerbung mit Google Ads dar, indem durch anderweitige Suchdienste Werbung und Kunden generiert werden können.

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Definition Microsoft Advertising

Microsoft gibt wie Google seinen Kunden die Möglichkeit, durch Anzeigen Werbung in den Suchmaschinen zu schalten. Bei den Anzeigen wird nach Pay-per-Click bezahlt (PPC): Jeder Klick eines Nutzers auf die geschaltete Anzeige kostet Geld. Im Vergleich zum Konkurrenten Google Ads (bis 2018 Google AdWords) sind die Preise für ein Advertising bei Microsoft oftmals niedriger. Denn die Suchmaschinen Bing und Yahoo werden von weniger Nutzern als der Marktführer Google genutzt und haben eine geringere Reichweite.
Suchmaschinenanzeigen verhelfen Unternehmen zu einem gezielten Marketing und leiten Nutzer auf direktem Weg zur Webseite eines Dienstleisters oder Shops.

Geschichte

Das Werbenetzwerk von Microsoft begann im Jahr 2006 mithilfe von PPC-Anzeigen Advertisments in den eigenen Suchmaschinen anzuzeigen. Somit entstand das Modell von Microsoft ein Jahr später als das von Google Advertising, welches 2005 gegründet wurde. Nach dem Zusammenschluss mit MSN und Yahoo mit der Schaltung von Anzeigenwerbung auf Bing, Yahoo und MSN lief die Kooperation mit Yahoo Ende 2006 wieder aus. Microsoft betreute die Anzeigenwerbung im Folgenden alleine, bis es 2010 zu einer erneuten Kooperation von Microsoft und Yahoo kam. Fortan bestand das Ads-Management von Microsoft unter dem Namen Bing Ads, bevor der Name 2019 in Microsoft Advertising geändert wurde. Der Dienst ist alternativ immer noch unter den Namen Microsoft Ads oder Bing Ads bekannt.
Heute wird Anzeigenwerbung nicht nur auf Bing und Yahoo, sondern zusätzlich auf verschiedenen Partnerwebseiten geschaltet. Dazu zählen zum Beispiel Ecosia, DuckDuckgo oder AOL.

Formen von Suchmaschinenwerbung

Microsoft Advertising bietet drei mögliche Formen der Anzeige von Suchmaschinenwerbung auf Bing, Yahoo und MSN an: Suchanzeigen, Inhaltsanzeigen sowie Shoppinganzeigen.

  • Suchanzeigen (auch Textanzeigen genannt) richten sich nach den Suchanfragen der Nutzer und werden in der Suchmaschine angezeigt, wenn nach bestimmten Keywords gesucht wird.

Bing Suchanzeige

  • Inhaltsanzeigen (auch Bannerwerbung genannt) erscheinen dann, wenn ein Nutzer nach einer Suchanfrage einen Webseiteninhalt öffnet. Diese Form der Anzeige ist auf die Inhalte des Nutzers optimiert und wird auf den Partnerwebseiten von Bing, beispielsweise Yahoo und MSN, angezeigt.

Inhaltsanzeige

  • Shoppinganzeigen erscheinen als Bilder neben den Suchergebnissen und zeigen ein Bild des Produkts sowie den Preis an.

Bing Shoppinganzeige

Targeting

Microsoft Advertising verfügt über Targeting-Optionen, mit denen sich die gezielte Ansprache einer bestimmten Zielgruppe vornehmen lässt. Die folgenden Targetingmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • buchen auf Keywords
  • geografisch (Search + Display)
  • demografisch (Display)
  • geräteabhängig (Search + Display)
  • Nutzungszeitraum (Search + Display)

Nach der Personalisierung des Targetings werden die Werbeanzeigen automatisch zu bestimmten Tageszeiten, bei spezifischen Personengruppen und auf den bevorzugten Geräten (beispielsweise Computer oder Handy) geschaltet, um effektiv die gewünschte Zielgruppe anzusprechen.

Desktop Tools

Zur Erstellung von Content und Optimierung von Keyword-Listen bietet Microsoft Advertising zwei Desktop Tools an. Diese sind ähnlich wie die Oberfläche von Windows aufgebaut, damit sich die Nutzer einfach zurechtfinden können. Die Tools ermöglichen einen Überblick über die Kampagnen, um diese für SEA zu optimieren:

  • Mithilfe des Editors können Suchmaschinenanzeigen erstellt, verbessert und verwaltet werden. Zur Bearbeitung der Kampagnen und Keywords ist keine Internetverbindung notwendig. Vorgenommene (Offline)Arbeiten können im Anschluss hochgeladen werden.
  • Microsoft Advertising Intelligence bietet den Nutzern die Möglichkeit zur Verwaltung von Keyword-Listen mit bis zu 200.000 Schlüsselwörtern. Dies dient der Planung zukünftiger Kampagnen.

Neben den Desktop-Tools stellt Microsoft Advertising eine App zur Verfügung, mit welcher Kampagnen mobil angepasst und beaufsichtigt werden können.

Kosten

Werbeanzeigen durch Microsoft Advertising werden nach PPC berechnet. Wie hoch die Klickpreise sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

Die Werbeplätze der Bing Ads werden aufgrund der begrenzten Darstellungsfläche von Anzeigen in Live-Auktionen versteigert. Je nach Höhe des Keyword-Gebots der Unternehmen fällt der Anzeigenrang eines Advertisments besser oder schlechter aus.
Das Unternehmen kann zusätzlich ein festes Budget festlegen, mit dem es die Ausgaben für Anzeigen einschränken und überblicken kann.

Zertifizierung

Microsoft Advertising bietet ein Zertifikat zur Auszeichnung zum Certified Professional an. Wenn die Prüfung bestanden wurde, wird das Unternehmen in der Mitgliederliste von Microsoft Advertising geführt und darf das Certified Professional-Logo verwenden.

Microsoft Advertising vs. Google Ads

Microsoft Advertising verfügt im Gegensatz zu Google Ads über weniger Reichweite als der Konkurrent. Begründen lässt sich dies mit der vermehrten Suchmaschinennutzung von Google im Gegensatz zu Bing und Yahoo.
Laut Microsoft (2019) beträgt der Anteil von Bing am deutschen Suchmaschinenmarkt 22,4 %. Dies entspricht 375 Millionen Desktop-Suchen im Monat. Im Vergleich dazu hat Google laut Statista (August 2020) einen Anteil von 70,43 % an der Suchmaschinennutzung auf Desktops. Google macht folglich fast Dreiviertel der Suchmaschinenanfragen in Deutschland aus, während Bing und Yahoo nur knapp ein Viertel abdecken. Inwiefern der Wert von Microsoft dabei aktuell ist und der Realität entspricht, ist allerdings fraglich. Denn im Gegensatz zu der Zahl von 22,4 % der Desktopnutzungen von Bing sowie Partnerwebseiten kommt die Erhebung von Statista auf nur knapp 15 %.

Marktanteil der Desktop-Suchen in Deutschland

Marktanteil der Desktop-Suchen in Deutschland (August 2020)

Die Studie von Statista zeigt die verschiedenen Marktanteile von Suchmaschinen in Deutschland bei Desktop-Suchen. Im Jahr 2020 wurden bis August 13,04 % der Desktop-Suchen mithilfe von Bing ausgeführt, 1,81 % der Suchen mit Yahoo und 0,44 % der Suchen mit DuckDuckGo. Eine Suchanzeige von Microsoft Advertising ermöglicht also, dass rund 15 % der Nutzer auf Desktops aktiv auf Werbeanzeigen aufmerksam werden.
Gemessen an den Fakten erreicht Microsoft Advertising weniger Reichweite als Google Ads. Trotzdem ergeben sich aufgrund niedrigerer Klickpreise und einer eindeutigen Zielgruppe einige Vorteile für die Nutzung von Microsoft Ads, die im Folgenden erläutert werden.

Vorteile von Microsoft Advertising

Da weniger Unternehmen von dem Service Microsoft Advertising Gebrauch machen, gibt es einen geringeren Wettbewerb um gute Werbeplatzierungen bei Suchmaschinenanfragen. Mit weniger Kosteneinsatz als im Vergleich zu Google Ads kann eine gut sichtbare Werbeanzeige geschaltet werden.
Bing wird für Suchanfragen meist von einer Zielgruppe genutzt, welche sich gut einordnen lässt. 40 % der Nutzer sind zwischen 35 und 45 Jahre alt (Instapage 2020) und über 50 % sind verheiratet (Microsoft 2020). Mithilfe von Bing Ads ist es für Unternehmen also möglich, eine bestimmte Zielgruppe gezielt anzusprechen. Stimmt diese Gruppe mit den Vorstellungen der Buyer Persona eines Unternehmens überein, sind Werbeanzeigen auf Bing und den dazugehörigen Partnerwebseiten umso sinnvoller.

Eine Werbeanzeige durch Microsoft Ads verhilft einem Unternehmen dazu, online die Nutzergruppe von Bing, Yahoo und MSN zielgerichtet anzusprechen und ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Wenn Bing Ads passend zum Nutzerverhalten der Zielgruppe und mithilfe von geeigneten Keywords eingesetzt werden, ermöglichen sie Unternehmen eine effektivere Leadgenerierung und/oder Umsatzsteigerung.
Für Unternehmen mit einem geringeren Budget schafft Microsoft Advertising einen guten Einstieg in den Bereich SEA. Auch Betriebe, welche bereits von Google Ads Gebrauch machen, sollten Microsoft Advertising als ergänzende Suchmaschinenwerbung in Betracht ziehen, um den gesamten Traffic und Markt an Suchmaschinen abzudecken. Die Steigerung der Diversität der Marketing-Kanäle ist ebenfalls hilfreich.

Grenzen von Microsoft Advertising

Der Advertising-Dienst von Microsoft ist insgesamt in 35 Ländern verfügbar, unter anderem in den USA, Großbritannien und Deutschland. Damit liegt Microsoft hinter Google, welches Produktanzeigen in über 90 Ländern anbietet. Je nach Unternehmen und Produktart kann der von Microsoft abgedeckte Markt dabei zu klein sein.

Verwendung im Online-Marketing

Durch Werbeanzeigen auf Suchmaschinen ist es möglich, die Aufmerksamkeit eines Nutzers durch eingegebene Keywords auf die eigene Webseite zu lenken. Suchmaschinennutzer können durch auf Keywords optimierte Advertisments zu potenziellen Werbeempfängern werden.
Im Jahr 2020 wurden circa 15 % der Desktop-Suchen durch Bing und Partnerwebseiten durchgeführt. Um den gesamten Markt der Suchmaschinensuchen abzudecken, ist eine parallele Schaltung von Bing Ads und Google Ads also sinnvoll. Auf diese Weise können mit den Werbeanzeigen alle Nutzer erreicht werden.

Häufige Fragen

Welche Vorteile bietet Microsoft Advertising?

Eine Werbeanzeige auf Bing sowie der dazugehörigen Partnerseiten kann auf die entsprechende Zielgruppe erreicht werden. Zusätzlich sollte eine möglichst große Diversität in den Marketing-Kanälen das Ziel eines jeden Unternehmens sein.

Was kosten Werbeanzeigen mit Microsoft Advertising?

Eine Anzeige wird nach Anzahl der Klicks auf das geschaltete Advertising berechnet. Der Preis pro Klick berechnet sich durch die Click-Through-Rate, Qualität der Anzeige und Anzahl der Mitbieter.

Wie erreiche ich meine Zielgruppe?

Mithilfe von Targeting-Optionen lässt sich eine Anzeige auf die Suchanfragen der Zielgruppen aussteuern. Je nach Verwendung von Keywords sowie Demografie der Nutzer kann eine Anzeige so angepasst werden, dass sie die Zielgruppe effektiv erreicht.

Quellen

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