Beschäftigt man sich ein wenig mit Suchmaschinenoptimierung, dann fallen oft Begriffe wie „Trust“ (also Vertrauen) oder „Trusted Links“. Doch was genau hat es damit auf sich und kann man diesen TrustRank beeinflussen? Diesen Punkten gehen wir in den kommenden Kapiteln auf den Grund. Zum schnelleren lesen können Sie sich durch das Inhaltsverzeichnis navigieren.

TrustRank – Was ist das eigentlich?

Der TrustRank-Algorithmus ist ein Verfahren zur Bewertung der Qualität von Webseiten wurde von Zoltán Gyöngyi, Hector Garcia-Molina und Jan Pederson im Jahr 2004 veröffentlicht, und dienst vornehmlich der Bekämpfung von Webspam. Ähnlich dem PageRank sollte dieses Verfahren durch die Bewertung der Verlinkungsstruktur die Qualität von Webseiten bewerten. Der TrustRank kann als eine Weiterentwicklung des PageRank-Verfahrens, welches von  Larry Page und  Sergei Brin während ihrer Zeit an der  Stanford University entwickelt wurde, betrachtet werden. Diese Weiterentwicklung basierte auf der Kritik, dass der originale PageRank zu Anfällig für Webspam sei, und daher um eine Qualitätskomponente erweitert werden sollte. Dem ursprünglichen PageRank wird heute kaum noch Bedeutung zugewiesen.

Beim TrustRank wird eine Liste von ca. 200 Domains (nicht genau belegt) mit den größten und vertrauenswürdigsten Webseiten der Welt festgelegt. Diese Webseiten werden per Hand ausgewählt und enthalten redaktionell erstellte Inhalte mit 0% Spam. Somit wird festgelegt, dass diesen Webseiten zu 100% vertraut wird. Vor allem große etablierte Markenadressen, offizielle Seiten von Berufsverbänden oder offizielle politische Institutionen gehören dieser Liste mit dem Status „Trusted 10“ an. Sie bilden die Spitze einer so genannten Link-Pyramide. Ausgehende Links von diesen Trust-Domains an der Spitze der Link-Pyramide genießen ein hohes Maß an Vertrauen durch Suchmaschinen. Das heißt, dass Webseiten die einen direkten Link durch eine Trust-Domain erhalten ebenfalls als Vertrauenswürdig eingestuft werden. Wer sich zwei Sprünge bzw. Links von der Ursprungsdomain entfernt befindet, der verliert in diesem Modell bereits an Vertrauenswürdigkeit, da hier eine Wahrscheinlichkeit von bis zu 10% Spam angenommen wird. Die Vertrauenswürdigkeit nimmt mit jedem Sprung weg von einer Trust-Webseite stark ab. Das bedeutet, je mehr schlechter bewertete Links auf eine Webseite führen, desto tiefer sinkt diese in der Linkpyramiden, der Trusted-Wert sinkt. Das Verfahren wurde von Google zum Patent angemeldete und kann hier (http://ilpubs.stanford.edu:8090/638/1/2004-17.pdf) nachgelesen werden.

TrustRank vs. PageRank

Der Unterschied zwischen diesen beiden Verfahren ist, dass die vertrauenswürdigsten Domains beim TrustRank manuell bewertet werden. Beim PageRank ist es theoretisch möglich, mit einer absoluten Spamseite den PageRank 10 zu erhalten (den höchst möglichen Wert). Auch über den Content einer Webseite sagt der PageRank wenig aus, denn auch Webseiten mit sehr schwachen Inhalten können durch genügend hochwertige Trust-Links zu einem hohen PageRank gelangen. Der TrustRank einer Webseite hingegen kommt aus einem Zusammenspiel von vielen verschiedenen Faktoren zu einer qualitative gesicherteren Bewertung, welcher mit höherer Wahrscheinlichkeit die Authentizität und Glaubwürdigkeit einer Webseite belegt. Hier nimmt die Wahrscheinlichkeit mit einer schlechten Webseite gute Rankings zu erzielen deutlich ab.

Wie funktioniert der TrustRank-Algorithmus?

Die Nähe (Anzahl von Link-Sprüngen) zu vertrauenswürdigen Webseiten ist beim TrustRank einer der ausschlaggebender Faktoren. Sind die eigenen Backlinks vertrauenswürdig, so wächst auch die Vertrauenswürdigkeit der eigenen Webseite. Auch dürfen ausgehende Backlinks der eigenen Seite keine Verbindungen zu spamlastigen Webseiten haben, die gegen die Qualitätsrichtlinien von Google verstoßen. Hohe Glaubwürdigkeit können Webseiten z.B. durch Backlins von Seiten wie nytimes.com, zeit.de oder Wikipedia.org enthalten. Dort wird seitens der Suchmaschinen keinerlei Spam angenommen, und die Webseiten entsprechend mit dem höchsten Trustlevel bewertet. Falls man, aus welchen Gründen auch immer, auf einen Link einer als nicht vertrauenswürdig einzuschätzenden Webseite nicht verzichten möchte, ggf. ist diese Webseite dennoch ein guter Traffic Lieferant, so sollte dieser möglichst als Nofollow ausgezeichnet werden. Auch eine Entwertung eines schlechten Links über das Google Disavow Tool (Link) sollte ggf. in Betracht gezogen werden. Gerade im Zuge einer Linkprofil Bereinigung oder im Falle eines algorithmischen oder manuellen Google Penaltys. Ein weiterer Faktor im TrustRank ist das Alter einer Domain. Je länger eine Webseite schon online ist, desto authentischer werden dessen Absichten gewertet. Auch Daten über das Verhalten der User auf der Webseite (durch Google Analytics messbar) werden in das Ranking einbezogen. Ebenfalls geben die Inhalte der Webseite Aufschluss über die Qualität der Webseite. Hat die Webseite viele Fehler oder Texte und Bilder werden lediglich kopiert, dann verdienen sich diese Webseiten wahrscheinlich keinen hohen Trust. Durch das Telemediengesetz müssen Webseiten ein Impressum mit Name und Anschrift des Inhabers führen. Werden diese Informationen nicht auf einer Webseite genannt, dann dies ein weiterer Hinweis auf eine unseriöse Webseite sein.

Wie kann ich meinen TrustRank steigern?

Indem ein Webseitenbetreiber auf die bereits genannten Punkte auf der eigenen Seite achtet, können einige unseriöse Hinweise schnell eliminiert werden. Außerdem sind Erwähnungen im Web ein Anzeichen für eine hohe Popularität der eigenen Webseite. Falls Sie einen Blog betreiben und dort regelmäßige Artikel veröffentlichen, dann nennen Sie dabei unbedingt die Namen der Autoren. Gerade schlechte Webseite veröffentlichen keine Namen, weil niemand mit schlechten Texten und seinem eigenen Namen in Verbindung gebracht werden will. Die Qualität des Contents und das regelmäßige Posten ist dabei ebenfalls eine Mögoichkeit den TrustRank zu steigern. Auch wenn regelmäßig Besucher von Facebook oder Twitter auf die Domain kommen, wird dies auch positiv verzeichnet. Denn wer eine gute Social Media Strategie verfolgt, der produziert auch gute Inhalte auf der eigenen Webseite. Ein weiteres gutes Anzeichen für einen hohen TrustRank kann außerdem die eigene Domain sein. Erkennt Google, dass diese als Marke eingetragen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese einen besseren Rank bekommt.

Wer sich allerdings Mühe beim Aufbau der eigenen Webseite gibt, auf Design, eigene Bilder und gute Inhalte achtet, der kann auch mit einer relativ kleinen Unternehmenswebseite einen hohen TrustRank erreichen. Trotzdem können wohl nicht immer alle Komponenten erfüllt werden, die Google zufrieden stellt. Ob die eigene Webseite gut oder schlecht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Seriosität zu faken oder sich Trusted Links zu kaufen, klappt hierbei ziemlich schlecht und sollte daher besser vermieden werden.

Gibt es Tools für den TrustRank?

Von Google selbst gibt es kein Tool mit welchem Sie Ihren TrustRank erfahren könnten. Es gibt jedoch andere Anbieter welche auf einer eigenen Datenbasis versuchen einen Trust-Wert zu errechnen. Den errechneten Wert können Sie als ungefähren Näherungswert ansehen, welcher eine sehr gute Arbeitsgrundlage bildet. Unsere  Favoriten sind hier ganz klar die LinkResearchTools (http://www.linkresearchtools.de/). Außerdem sind die LRT die  wahrscheinlich einfachste Möglichkeit ein schlechtes Linkprofil zu bereinigen oder den Linkaufbau Ihrer Konkurrenten nachzuvollziehen und somit eine eigenen Strategie zu entwickeln. Sie helfen Ihnen und Ihrer Webseite zu einem höheren TrustRank.

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