Der Begriff Hidden Text (deutsch: versteckter Text) bezeichnet das gezielte verstecken von Webtexten, die zwar für den Browser einsehbar sind, allerdings für den User nicht sichtbar. So können nur Suchmaschinen Robots die Texte erkennen. Diese Methode wird oftmals verwendet, um Keywords zu verstecken. Zum Bereich des Hidden Text gehört sowohl der versteckte Content, mithilfe von Texten oder einzelnen Wörtern, als auch das Verstecken von Links auf der Webseite.

Welchen Nutzen haben Hidden Texts?

Mithilfe von Hidden Texts können Keywords in einem Text untergebracht werden, ohne das die Gestaltung der Webseite beeinträchtigt wird. Die Keywords werden dazu verwendet, um eine bessere Platzierung in den Suchmaschinenergebnissen zu erzielen. Zwar sind die Keywords für die User nicht sichtbar, allerdings können die Suchmaschinen-Crawler diese erfassen und die Webseite dementsprechend besser bewerten.

Gerade Ende der 90er Jahre, zum Anfang der Suchmaschinenoptimierung, wurden sowohl Text, als auch Hintergrund weiß gefärbt, um bessere Ergebnisse zu erhalten. Auch die Platzierung außerhalb des sichtbaren Bereichs, war eine weit verbreitete Form des Hidden Text. Dabei war nicht nur das Verstecken von thematischen Keywords beliebt, sondern auch Texte, die mit dem eigentlichen Inhalt der Webseite überhaupt nichts zu tun hatten. Diese Form des Hidden Text wurde mit dem Ziel verfolgt, über diese Keywords möglichst viele Besucher anzulocken.

Hidden Text als Täuschung

Ein verborgener Text oder Link, mit dem Ziel das Ranking in den Suchmaschinenergebnissen zu beeinflussen, kann von Google als Täuschung angesehen werden. Somit wird gegen die Richtlinien für Webmaster verstoßen werden und im schlimmsten Fall kann die Webseite aus dem Suchmaschinenindex entfernt werden, sowie mit einer Penalty versehen. Ein versteckter Text fällt unter dem Spamversuch und kann das Wettbewerbsrecht der Unternehmer negativ beeinflussen. Heutzutage können die Hidden Text aufgrund der hohen Keyword-Dichte schnell beim Crawlen entdeckt und entsprechend negativ bewertet werden.

Ein Text oder verschiedene Keywords können auf einer Webseite auf verschiedene Arten versteckt werden. Einige Beispiele sind:

  • Weißer Text auf weißem Hintergrund
  • Textplatzierung hinter einem Bild
  • Textplatzierung außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs (mit Hilfe von einem Cascading Style Sheet)
  • Schriftgröße 0
  • Verbergen eines Links (zum Beispiel in dem nur ein kleines, unauffälliges Zeichen, wie der Bindestrich mitten in einem Abschnitt, verlinkt wird)

Was ist erlaubt?

Die Qualitätsrichtlinien von Google zeigen ganz klar auf, welche Form des Hidden Text zum Spam gehört und dementsprechend abgestraft wird. Allerdings gibt es auch Formen der versteckten Texte, die den Zugang einer Webseite verbessern und somit auch erlaubt sind. So gehören beispielsweise Hidden Texte dazu, die User einer Sehbehinderung auf der Seite mithilfe von Screenreader, lesen können. Diese enthalten zusätzliche Beschreibungen, die eine Navigation erleichtert oder Sprunglinks leichter erkennt.

Auch Technologien, auf die Suchmaschinen nur schwer zugreifen können, wie zum Beispiel JavaScript, Bilder oder Flash-Dateien, können mithilfe von beschreibenden Text den Zugang zu der eigenen Webseite verbessern. Auch User, die mithilfe von mobilen Browsern, Plug-Ins oder langsamen Verbindungen auf die Webseite zugreifen, können mithilfe der Texte die Nutzung der Seite ermöglichen. Dazu gibt es einige hilfreiche Tipps, die den Zugang der Webseite über diese Elemente erleichtern:

  • Bilder: Über das „alt“-Attribut kann der beschreibende Text zur Verfügung gestellt werden. Auch eine normal lesbare Bildunterschrift oder ein beschreibender Text können Vorteile erbringen.
  • Videos: Ein beschreibender Text im HTML-Code bietet weitere Vorteile.
  • JavaScript: Zu Javascript-Inhalten kann durch ein einfaches <noscript>-Tag die Zugänglichkeit verbessert werden.

Aufgeklappter Text

Eine weitere erlaubte Form des Hidden Text ist die Verwendung eines aufklappbaren Texten, ohne dass die Texte als Spamversuch gewertet werden. Denn Texte, die auf einer Webseite platziert sind und erst durch einen Button oder Tab sichtbar werden, gehören auch zu den Hidden Texts. Dieses Vorgehen wird auch als „click to expand“ bezeichnet. Die Buttons werden dabei mit „Weiterlesen“, „Mehr“ oder „Details“ beschriftet. Dabei wird zwischen zwei Arten unterschieden:

  1. Usability-Gründe: Oftmals werden in Onlineshops aufklappbare Texte genutzt, um Informationen zu technischen Details, Anwendungen oder Produkten hinter Tabs zu platzieren.
  2. Teilbereich-Gründe: Auch Texte, die sich hinter einem „Weiter“ verbergen, gehören zu den Hidden Text. Sie bieten den Suchmaschinen mehr Textcontent, der das Ranking verbessern soll.

Wenn Texte hinter Tabs versteckt werden, um die Produktansicht benutzerfreundlicher gestalten, erkennt Google keine Probleme. Im Gegenteil werden dazu die Informationen besser strukturiert und übersichtlicher dargestellt. Dies kommt letztendlich dem Nutzer zugute, der sich besser auf der Webseite zurecht findet, welches sich Google als Ziel gesetzt hat. Allerdings werden versteckte Texte als Spam gewertet, die mit vielen Keywords überfüllt (Keyword Suffering) sind. Diese Texte nutzen nicht dem Nutzer, sondern sollen das Ranking beeinflussen.

Quellen

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