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Tracking, Trends und Tools: Was 2025 im SEA entscheidend wird

SEA-Trends 2024

Künstliche Intelligenz verändert das Online-Marketing im Suchmaschinenmarketing und -werbung grundlegend. Von smarter Anzeigenerstellung über DSGVO-konformes Tracking bis hin zu neuen Suchtrends – Unternehmen stehen auch 2025 vor spannenden Möglichkeiten und Herausforderungen. Wir haben Expertenmeinungen zusammengetragen und zeigen, wie KI gezielt eingesetzt werden kann, damit Sie dynamische Anzeigen für die aktuellen Trends effizienter und erfolgreicher gestalten.

Unsere befragten Experten im Online-Marketing haben einen Blick in die Zukunft geworfen, um Ihnen wertvolle Insights für eine perfekte SEA-Strategie mit auf den Weg zu geben. Denn in der komplexen Welt von Google Ads zählt es heute mehr denn je, die neuesten Trends sowie relevante Informationen zu kennen und optimal zu nutzen. Dafür haben wir uns mit führenden Profis der SEA-Branche ausgetauscht.

Unsere SEA-Experten

wissen, worauf Sie in diesem Jahr bei Ihrer Suchmaschinenwerbung setzen sollten. Daniel Heiber ist Geschäftsführer der Wambo Marketing GmbH, während Martin Röttgerding der Head of SEA bei Bloofusion ist. Michael Schade arbeitet als selbständiger Gründer & CEO von M8 und ist Experte für alles rund um Google. Thomas Eccel gehört als Google Ads Experte bei Jung von Matt zu den 50 einflussreichsten PPCers weltweit.

“Wie können wir Künstliche Intelligenz (KI) besser nutzen, um Kampagnen zu optimieren?“

Künstliche Intelligenz bietet enorme Chancen, um Werbekampagnen effizienter und erfolgreicher zu gestalten. Die richtige Nutzung von KI erfordert jedoch eine strategische Herangehensweise sowie hochwertige Inhalte und Daten als Grundlage. Daniel Heiber, Martin Röttgerding, Michael Schade und Thomas Eccel verraten, wie Unternehmen KI gezielt einsetzen können, um sowohl Standardlösungen wie Google Ads zu optimieren als auch individuelle Ansätze für die maximale Wirkung zu entwickeln.

Daniel Heiber: (Geschäftsführer der Wambo Marketing GmbH)

“Google Ads bietet bereits heute eine Reihe an KI-gestützten Features. So können ganze Textanzeigen KI-generiert werden, und es ist sogar möglich, Videos für YouTube Ads mit Hilfe von KI zu erstellen. Der Fokus von Google liegt jedoch klar auf den P-Max-Kampagnen. Dabei handelt es sich um reine KI-Kampagnen mit wenig Modifizierungsmöglichkeiten für Account-Manager, da Google die Aussteuerung stark auf KI stützt. Ziel ist es, neue Kunden zu gewinnen, die bisher wenig Erfahrung mit Google Ads haben, insbesondere kleinere Unternehmen wie Handwerksbetriebe oder Unternehmen ohne viel Google Ads Expertise inhouse. Hierbei vermittelt Google den Eindruck: „Gib uns dein Budget, und unsere KI-Kampagnen bringen dir Kunden.“ Das klingt auf den ersten Blick sehr verlockend, da diese Kampagnen schnell und einfach eingerichtet werden können. Dennoch gilt bei Google Ads seit jeher der Leitspruch: „easy to learn but hard to master.“ Die Aufgaben eines Account-Managers entwickeln sich daher immer weiter weg von klassischen „Fleißaufgaben“ hin zu einer (noch wichtigeren) strategischen Rolle als Berater, der die KI überwacht, fortlaufend optimiert und anpasst.”

Martin Röttgerding (Head of SEA bei Bloofusion)

Im Grunde gibt es zwei Wege: Mit eigenen KI-Ansätzen und mit den Google Standardlösungen, in denen ja überall KI drinsteckt.

Bei den Standardlösungen kann man viel optimieren, indem man der KI die richtigen Daten bereitstellt. Allein das Tracking ist ein Riesenthema: Je mehr Daten gesammelt werden, desto besser kann Smart Bidding arbeiten. Das geht vom einfachen Conversion-Tracking bis hin zur Erfassung von Marge, Gewinn, Retouren und Customer Lifetime Value.

Bei den Anzeigen steht ebenfalls der bereitgestellte Input im Mittelpunkt: Je hochwertiger und vielfältiger die Assets sind, die man bereitstellt, desto mehr kann die KI herausholen. Deshalb haben wir spezielle Kampagnenstrukturen eingeführt, mit denen wir Assets stärker in den Fokus rücken und optimieren können.

Abseits der Standardlösungen kann man sich mit eigenen KI-Ansätzen natürlich auf unheimlich viele verschiedene Arten austoben. Der Klassiker sind sicher Texte aus ChatGPT, aber da geht natürlich noch viel mehr. Wir bringen gerade unserem Housekeeping-Tool, SEA Safeguard, bei, Textanzeigen auf Fehler zu prüfen – das ist Wahnsinn, was da rauskommt.”

Michael Schade (Experte für alles rund um Google)

“Für mich ist KI bei allem Fortschritt, der wirklich rasant ist, jetzt und auch in naher Zukunft nur ein Werkzeug. Wenngleich ein wichtiges. Ich nutze es vor allem als Ideengeber und um Daten zu analysieren (Stichwort Regex, Scripte). KI wird uns als Ads-Experten nicht ersetzen. Sie wird nur unsere Arbeit verändern. Wir bekommen mehr strategischen Fokus, währenddessen KI redundante Aufgaben für uns übernehmen wird.”

Thomas Eccel (Google Ads Experte bei Jung von Matt)

“Ich nutze meinen selbst trainierten PPC Custom Chat GPT (einer der meistgenutzten Google Ads GPTs weltweit) für alle Google Ads Angelegenheiten, so steht mir KI bei allem zur Seite und weiß genau was ich brauche. Dieser leistungsstarke Google Ads Support Bot kann wirklich alles: Anzeigen schreiben, Keywords recherchieren, Kampagnen Strukturen erstellen, Daten analysieren, Optimierungstipps geben und vieles mehr.”

“Wie geht man mit den erhöhten Anforderungen im DSGVO-konformen Tracking um?”

Die steigenden Anforderungen im DSGVO-konformen Tracking verlangen nach neuen Lösungen. Unternehmen müssen kreative Ansätze nutzen, um weiterhin präzise Daten zu gewinnen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie werden diese Anforderungen erfüllt?

Daniel Heiber

“Traditionelle Tracking-Methoden, die auf Third-Party-Cookies basieren, werden zunehmend problematisch. Daher rückt eine Kombination mehrerer Ansätze in den Fokus:

  • Serverseitiges Tracking: Hierbei werden Daten lokal gespeichert, um die Probleme mit Drittanbieter-Cookies zu umgehen.
    Consent-Management-Plattformen (CMP): Diese Plattformen ermöglichen es, die Einwilligungen der Nutzer DSGVO-konform einzuholen.
  • Google Consent Mode: Hier wird ein Signal an Google gesendet, das die Einwilligungsentscheidung der Nutzer berücksichtigt und das Verhalten der Google-Tags entsprechend anpasst.
  • Enhanced Conversions: Mit diesem Ansatz wird die Tracking-Genauigkeit verbessert, indem First-Party-Daten von Nutzern, die eine Conversion ausgelöst haben, an Google gesendet und mit bestehenden Daten des Nutzers, zum Beispiel seinem eingeloggten Google-Konto, abgeglichen werden.“

Martin Röttgerding

“Da gibt es immer die technische und die juristische Seite. Auf der technischen Seite kommt viel von den großen Anbietern wie Google und Meta. Problematischer finde ich die juristische Seite, wo jedes Unternehmen seinen eigenen Weg finden muss. Da entscheiden dann oft Angst oder Zuversicht des Datenschützers, was gemacht wird.”

Michael Schade

“Ich finde das alles gar nicht so dramatisch. Immerhin beschäftigt uns das jetzt schon seit sechs bis sieben Jahren. Am Ende geht’s und ging es aus meiner Sicht doch nie um 100 % Datenabdeckung. Es geht um Tendenzen. Und die erkenne ich selbst mit 60-80 % Dateneinblick. Bei weniger wird es natürlich kritischer.”

Thomas Eccel

“Der Schlüssel liegt hier in der Nutzung von First-Party-Daten und Lookalikes (für Demand Gen). Unternehmen können beispielsweise Kundendaten wie E-Mail-Listen in Google Ads einbinden, um datenschutzkonforme Smart-Bidding-Algorithmen zu trainieren. Eine weitere Maßnahme ist der Einsatz von Server Side Tracking. Dadurch können relevante Daten gesammelt werden, ohne gegen Datenschutzrichtlinien zu verstoßen.”

“Verlagern sich Suchanfragen zunehmend auf KI-Modelle wie Gemini und Chat GPT?”

Die Suchgewohnheiten der Nutzer:innen ändern sich stetig, und KI-Modelle wie ChatGPT oder Gemini spielen dabei eine zentrale Rolle. Bleibt Google Ads dennoch ein wichtiger Pfeiler, während Plattformen wie TikTok oder neue KI-basierte Ansätze den Wettbewerb beleben?

Daniel Heiber

“Die Google-Suche ist noch lange nicht tot. Zwar nutzen bereits viele Menschen ChatGPT und ähnliche Tools, jedoch bisher in einem vergleichsweise geringen Ausmaß. Die Google-Suche mit ihren Google Ads ist die Cash-Cow von Google, und das Unternehmen wird diese mit aller Macht verteidigen. Daher wird sich die Suche in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln – Google Ads werden jedoch ein relevanter Bestandteil bleiben. Im dritten Quartal 2024 konnte Google sogar ein Umsatzwachstum verzeichnen, was zeigt, dass der Rückgang der Google-Suche bisher nicht signifikant spürbar ist. Es bleibt daher auch 2025 sinnvoll, Google Ads zu nutzen, um Produkte oder Dienstleistungen in der relevanten Zielgruppe zu bewerben.”

Martin Röttgerding

“Das kann schon sein, aber für die nahe Zukunft sehe ich da keine größeren Verwerfungen für unsere Branche. Ob eine Anzeige in einem AI Overview präsentiert wird oder nicht, macht für die Kampagne dahinter keinen Unterschied. Wichtiger ist, ob bei Google, ChatGPT oder anderswo gesucht wird. Hier gibt es spannende Ansätze, zum Beispiel Perplexities Sponsored Questions. Ob das Google allerdings so bald den Rang ablaufen kann? Ich wage es zu bezweifeln.”

Michael Schade

“Ich glaube ja. Google verliert schon jetzt Marktanteile in Deutschland. Bei Statista habe ich letztens gesehen, dass Google hier schon unter 90% Marktanteil gerutscht ist. Das wäre vor Jahren undenkbar gewesen. Und: KI hin oder her. Das hat in meinen Augen auch etwas mit den Generationen zu tun. Ich bin mit Google aufgewachsen. Generationen nach mir suchen doch heute schon lieber auf Instagram nach Lösungen oder Produkten. Mit KI-Search wird das sicher verschärft. Was bleibt uns da? Wie schon immer im Online-Marketing: anpassen, dynamisch bleiben.”

Thomas Eccel

“Ja, ich denke schon, dass es eine Verlagerung geben wird, jedoch vielleicht nur 5% der User, deshalb wird es nicht wirklich spürbar sein bei den meisten Google Ads Werbetreibenden. Viel mehr sehe ich TikTok als Search Engine als eine Bedrohung für Google Ads.”

„Welche Herausforderungen erwarten uns 2025?“

Das Jahr 2025 bringt spannende Veränderungen und Herausforderungen für das digitale Marketing. Von fortschrittlicher KI-Nutzung über dynamische Anzeigenformate bis hin zu wirtschaftlichen Unsicherheiten. Was müssen Unternehmen tun, um wettbewerbsfähig zu bleiben?

Daniel Heiber

“Die Qualität der Daten, das Tracking und der verstärkte Einsatz von KI werden auch 2025 zentrale Themen bleiben. Google wird weiterhin die P-Max-Kampagnen in den Vordergrund rücken und diese mit neuen Features ausstatten, die aus Sicht von Google ein noch besseres Targeting ermöglichen und die Kampagnenergebnisse deutlich verbessern sollen. Auch die Suchergebnisseiten (SERPs) werden sich kontinuierlich weiterentwickeln. Besonders im Wettbewerb mit ChatGPT und ähnlichen Modellen wird Googles „AI Overview“ ein spannendes Thema für 2025. Diese Funktion wird es ermöglichen, auch dort Anzeigen zu schalten. Unternehmen sollten sich bereits jetzt darauf vorbereiten und Strategien entwickeln, wie diese Möglichkeit in den Marketing-Mix integriert werden kann. Neben den technischen Aspekten wird 2025 auch wirtschaftlich herausfordernd: Die durchwachsene Konjunkturlage, bevorstehende Neuwahlen (politische Unsicherheit) und die damit einhergehende Kaufzurückhaltung der Verbraucher stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Es wird spannend sein, welche Marken mit einer ausgefeilten Marketingstrategie und einem attraktiven Angebot dennoch wachsen können.”

Martin Röttgerding

“2025 dürfte generative KI noch stärker in Google Ads verankert werden. Da sehe ich vor allem die Kampagnenerstellung im Konversationsmodus als Treiber. Anzeigenerstellung per KI, insbesondere Bildgenerierung, ist zwar inzwischen überall integriert, wird aber meiner Meinung nach noch stiefmütterlich behandelt. Ich erwarte da keinen großen Knall, aber am Ende des Jahres könnte im Hinblick auf generative KI in Google Ads einiges anders aussehen als jetzt.”

Michael Schade

“Ich kann da leider nicht in die Glaskugel schauen. Ich vermute, dass wir uns beim Thema Ads immer mehr von denen abgrenzen müssen, die Ads durch KI machen; das könnte analog zum Black Hat SEO werden; es wird immer Menschen geben, die eine Branche etwas in Schwierigkeiten bringen. Ansonsten bleibt uns nur die Option, Augen und Ohren wie immer offenzuhalten, am Ball zu bleiben, dynamisch zu bleiben, uns fortzubilden und stets über den Tellerrand hinauszuschauen. Wir brauchen einen Fokus, aber wir müssen keine Experten für alles sein. Es wird alles schnelllebiger, daher schätze ich den Fokus als wichtigste Herausforderung ein. Beispiel: Meta Ads + Google Ads? Das wird immer schwieriger, bei beiden Netzwerken am Ball zu bleiben. Deswegen ist mein Fokus dafür Google: Ads + Tracking.”

Thomas Eccel

“Keywords werden wahrscheinlich an Bedeutung verlieren und Exact Match wird sehr wahrscheinlich mehr zu Phrase Match. Google wird weiterhin versuchen, versteckte Einstellungen in die KI-Kampagnen zu integrieren, die gefunden werden müssen. (zum Beispiel Optimized Targeting, Video-Partner Opt-in, Finale URL Expansion etc.).”

Fazit

Künstliche Intelligenz vereinfacht Kampagnenmanagement erheblich: Von automatisierten Anzeigen bis zur datenbasierten Optimierung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in hochwertigem Input und strategischer Steuerung durch Marketingexperten, die die KI überwachen und kontinuierlich verbessern. Ansätze wie serverseitiges Tracking, First-Party-Daten und Consent-Management sichern DSGVO-konformes Tracking. Es geht weniger um vollständige Datenerfassung, sondern um die Erkennung von Trends, die eine wichtige Rolle für sichere Entscheidungen spielen.

Obwohl sich Suchanfragen allmählich auf KI-Modelle verlagern, bleibt Google Ads ein essenzielles Marketingtool. Flexibilität und die Integration neuer Plattformen sind wichtige Faktoren, um Zielgruppen weiterhin effektiv zu erreichen. Generative KI wird das Marketing weiter prägen. Unternehmen müssen auf Qualität, Anpassungsfähigkeit und innovative Strategien setzen, um sich in einem dynamischen Umfeld zu behaupten. Mensch und KI gemeinsam bilden die Basis für zukunftssicheres Marketing.

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David Klier
Online-Redakteur bei Advidera GmbH & Co. KG. Regelmäßiges Schreiben ist wie Entspannung. Die meditative Wirkung habe ich bereits während des Germanistik- und Philosophiestudiums bemerkt. Beim Campusfernsehen durfte ich auch meiner Kreativität freien Lauf lassen. Mit der vollen Konzentration bei einer Sache sein und sich mit den vielfältigsten Themen beschäftigen – das löst in mir den Flow aus.
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