Als Link Juice (dt. Link Saft) wird die Vererbung von positiven Faktoren durch interne sowie externe Verlinkung einer Webseite bezeichnet. Diese Faktoren können sowohl die Qualität (TrustRank) als auch die reine Quantität von Links betreffen. Der Link Juice ist kein von Google programmierter Algorithmus, sondern wurde durch Greg Boser, einem SEO Consultant aus den USA, ins Leben gerufen.

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Hintergrund

Der PageRank oder auch der TrustRank von Google sind auf konkrete Bewertungsfaktoren zurückzuführen, dies ist beim Link Juice nicht der Fall. Der Link Juice wurde das erste Mal von Greg Boser mit dem folgenden Satz erwähnt:

I need to get some more link juice for my latest site. mehr Infos zu Greg Boser

Nach dieser Äußerung von Boser (Quelle) wurde der Begriff viral und steht heute für die Stärke von eingehenden Links, als auch die Verteilung von Linkkraft auf die Unterseiten in einem Web-Dokument. Nachfolgend ist grafisch die Verteilung von Link Juice aufgezeigt.

Darstellung des Link Juice

Zur Veranschaulichung kann man sich den Link Juice wie einen Fluss vorstellen. Die Hauptader des Flusses würde hier die Startseite einer Webseite darstellen, Abzweigungen des Flusses die kleineren Nebenarme kann man hier mit den Unterseiten einer Webseite vergleichen.

Link Juice und SEO

Sowohl die interne Verlinkung innerhalb einer Webseite, als auch externe eingehende Hyperlinks sind nach wie vor essenzieller Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Die genannten Faktoren können je nach Ausgestaltung sowohl einen positiven als auch negativen Einfluss auf das Ranking haben.

Ziel im SEO (auch im Linkbuilding) ist es alle relevanten Unterseiten mit ausreichendem Link Juice, sowohl aus internen, als auch aus externen Links zu versorgen, um ein optimales Ranking in den Suchmaschinen zu gewährleisten. Mit Tools wie Gephi ist es möglich die interne Verlinkung und somit auch den internen Link Juice Fluss zu visualisieren. Auch helfen Tools wie der Sistrix Optimizier oder auch Onpage.org dabei, nicht ausreichend verlinkte Dokumente aufzuspüren.

Link Sculpting: Interne Verlinkung

Unter Link Sculpting oder auch PageRank Sculpting versteht man die gezielte Steuerung von Link Juice auf der eigenen Webseite. Für Google unwichtige Seiten wie zum Beispiel das Impressum, Datenschutz oder auch AGB werden hier aus dem Index der Suchmaschinen ausgeschlossen, um die Linkkraft auf relevantere Inhalte (Content) fließen zu lassen. Da die oben genannten Seiten oftmals aus dem Footer einer Webseite heraus verlinkt werden, sind diese in den Augen von Google (intern) sehr wichtige Dokumente. Durch das gezielte, ausschließen von Inhalten kann man dieser Bewertung entgegenwirken.

Die interne Gewichtung von Unterseiten und deren Verlinkung kann innerhalb der Google Search Console (ehemals Google Webmaster Tools) unter “Suchanfragen” -> “Interne Links” eingesehen werden.

Link Juice: Interne Links Webmaster-Tools

Mit der Einführung des rel=”nofollow”-Attributes im Jahr 2005 zur Bekämpfung von Webspam, begann auch die fehlerhafte Nutzung des Attributes. Anstatt externe und nicht vertrauenswürdige Links mit dem Nofollow-Attribut zu versehen, wurde dieser auf internen Links eingesetzt, um Link Juice gezielt zu steuern. 2009 wirkte Google diesem Missbrauch entgegen und zählt seither auch Nofollow-Links Juice Berechnung ein. Der Ausschluss von nicht gewünschten Seiten im Index kann an dieser Stelle jedoch über die meta-robots Angabe noindex,nofollow (Nicht in den Index und Links nicht folgen) bewerkstelligt werden. Auch ist es Möglich durch das Nutzen von Frames, Java-Script und htacess-Dateien gezielt nicht gewünschte Seiten auszuschließen.

Im Zuge der internen Verlinkung sollte ebenfalls auf die Thematik Siloing eingegangen werden. Diese handelt von der Steigerung der Themanrelevanz zu ausgewählten Suchbegriffe durch eine thematische Gliederung der internen Links in Themenclustern. Somit kann die Usability, als auch die Fokussierung für ausgewählte Suchbegriffe forciert werden.

Ebenfalls von Relevanz ist das Thema Pagination. Durch die Verteilung von Inhalten auf mehrere Unterseiten (Komponentenseiten) kann es bei unsauberer Umsetzung dazu führen, dass die Linkkraft nicht optimal auf die paginierten Seiten verteilt wird und das Rankingpotenzial nicht optimal ausgenutzt wird.

Link Juice Recovery

Link Juice Recovery beschreibt ein Tool der Linkreasearch Tools(LRT) (www.linkresearchtools.de) welches Seiten analysiert, die 404 laufen und eingehende externe Hyperlinks besitzen. Diese 404-Seiten können nun mittels 301-Redirect auf themenrelevante Seiten geleitet werden. Durch dieses Vorgehen lässt sich verlorene Linkkraft wieder zurückgewinnen.

Bei diesem Arbeitsschritt der Suchmaschinenoptimierung sollte darauf geachtet werden, dass es unter Umständen als sinnvoll angesehen werden kann, wenn gewissen Links mittels 404 ins Leere laufen und keinen PageRank vererben. Hier ist jeder eingehenden Backlink auf seine jeweilige Wertigkeit zu prüfen.

Quellen

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